Sanitäter starb nach Rettung zweier Mädchen
Nur zweieinhalb Meter ist das Wasser an jener Stelle tief, an der Robert Haas am Freitag das Leben zweier Kinder rettete – und sein eigenes verlor. Der 23-Jährige war in einem Nebenarm der Donau bei Stockerau (NÖ) in einen Strudel geraten und ertrunken.
Feuerwehrmann Markus Kramer war einer der ersten Helfer an der Unfallstelle: „Es ist an der Stelle nicht tief, trotzdem konnte man ihn nicht sehen. Mein Freund hat immer wieder etwas am Fuß gespürt, gleich darauf war es wieder weg“, schildert der 24-Jährige. Als sie den Verunglückten finden, ist es zu spät. Eine halbe Stunde wird Haas vom Notarzt reanimiert – vergeblich.
Mädchen gerettet
Dem 23-Jährigen gelang es noch, die Kinder in Sicherheit zu bringen, dann wurde er selbst von der Strömung erfasst und unter Wasser gezogen. Die Mädchen wurden am Ufer versorgt – laut den Einsatzkräften haben sie nur ein wenig Wasser geschluckt und sind wohlauf.
Das Rote Kreuz Niederösterreich trauert um ein engagiertes Mitglied. Auf der Facebook-Seite der Bezirksstelle Hollabrunn drückten am Samstag Hunderte ihr Beileid aus. Die Rettungsorganisation habe einen besonders talentierten und hoffnungsvollen Menschen verloren, erklärt Präsident Willi Sauer.
Haas wohnte und studierte zuletzt in Wien, verbrachte seine Freizeit aber oft in seiner Heimatstadt Hollabrunn. Nach dem Zivildienst ist er beim Roten Kreuz geblieben und hat zahlreiche Spezialausbildungen absolviert. Erst kürzlich habe der 23-Jährige den Schein zum Jugendgruppen-Führer gemacht, sagt Sprecher Andreas Zenker. „Er ist für seinen Einsatz in den verschiedensten Bereichen offiziell belobigt worden. Für sein Alter war das außergewöhnlich.“
Mann ertrunken
Zu tödlichen Badeunfällen kam es am Samstag auch in Salzburg und Vorarlberg. Im Hintersee im Flachgau ertrank ein 81-Jähriger, Ursache war vermutlich Herzversagen.
Am Alten Rhein in Lustenau endete ein nächtlicher Badeausflug für einen Urlauber aus Ungarn tödlich. Die näheren Umstände sind nicht geklärt.
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