30 Jahre Aubesetzung: Geburtsstunde der Grünen

30 Jahre Aubesetzung: Geburtsstunde der Grünen
Wanderung durch die Donau-Au: Grünpolitiker auf den Spuren der Aktivisten

Freitagmorgen im ersten Bezirk in Wien. Funktionäre, ehemalige Aktivisten und einige Journalisten machen sich auf den Weg in die Hainburger Au. Fast genau 30 Jahre nach dem Beginn der Aubesetzung. Die Busfahrt wirkt fast wie ein gemütlicher Schulausflug. Doch es geht um ernstere Themen. Veteranen erinnern sich: Wie war das damals in Hainburg? Worte wie „Sperrgebiet“ und „Eskalation“ tauchen auf. Die Stimmung von damals scheint wieder aufzukommen.
Als „wichtigen Markstein“ bezeichnet Werner Kogler, stellvertretender Klubobmann der Grünen, die Hainburger Aubesetzung im Dezember 1984. Er sieht die Parteigründung als „Prozess von mehreren Jahren“, bis sich die verschiedenen „Alternativen Listen“ schließlich zur „ grünen Alternative“ zusammenschlossen. „In der Bevölkerung entstand damals das Gefühl, die Natur wird knapp und kann nicht restlos ausgebeutet werden“, schildert Kogler.

Rückschau

Bei der Wanderung durch den heutigen Nationalpark Donau-Auen zollt Grünen-Chefin Eva Glawischnig den ehemaligen Aktivisten „Respekt, Anerkennung von Wertschätzung“ für ihren passiven Widerstand. Es habe sich gezeigt, dass Umweltschutz und Wirtschaft ihre Themen gemeinsam lösen können, sagt sie. „Heute sind die Grünen in sechs Landesregierungen vertreten und haben Gestaltungsmacht.“

Ausblick

Ziele für die Zukunft gehen den Grünen nicht aus: Die Einrichtung eines Internationalen Umweltgerichtshofs wird angestrebt, Energieriesen und Staaten sollen bei ökologischen Schäden dadurch mehr Haftungen übernehmen. Der Kampf gegen Atomenergie, Fracking und Klimawandel bleiben Dauerthemen. „Österreich ist keine Insel der Seligen. Hier erwärmt sich das Klima doppelt so schnell, die Schneesicherheit bestimmter Gebiete ist gefährdet“, warnt Bundesobfrau Glawischnig.

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