Zum Schmähführen ins "Ohr"

Dagmar Schellenberger genießt mit Johannes Ohr ein Achterl Weiß im Gastgarten.
Intendantin Dagmar Schellenberger kellnert in ihrem Lieblingsrestaurant auch schon einmal selbst.
Zum Schmähführen ins "Ohr"
"Erst am Sonntagabend war ich das letzte Mal hier – aber nicht zum Essen, sondern zum Kellnern", verrät Dagmar Schellenberger, Intendantin der Seefestspiele Mörbisch, gleich zu Beginn des Gesprächs über ihr Lieblingsrestaurant, das "Ohr" in Eisenstadt. Der Abend sei unter dem Motto der Seefestspiele gestanden und mit einem Promi als Gast angekündigt worden. "Das Restaurant war bummvoll und die Gäste haben natürlich schon verwundert geschaut, als ich von Tisch zu Tisch gegangen bin, mit ihnen Schmäh geführt und ihre Bestellungen aufgenommen habe."

Mit dieser Anekdote hat sich Dagmar Schellenberger gleich zu Beginn selbst gut beschrieben – volksnah. Die Intendantin sucht, wie sie sagt, das Gespräch mit den Leuten. Sei es nach den Vorstellungen, indem sie sich unter das Publikum mischt oder in ihrer Heimatgemeinde Mörbisch, in der sie seit vier Jahren wohnt. "Die Geselligkeit wurde mir schon in die Wiege gelegt. Meine Eltern haben ein großes Hotel geführt. Da hat man von Kind auf Kontakt zu vielen Menschen."

Auf der Bühne

Bevor am 9. Juli die Premiere von "Eine Nacht in Venedig" auf der Seebühne Mörbisch über die Bühne geht, hat Intendantin Schellenberger, die in der Rolle der Barbara zu sehen sein wird, noch alle Hände voll zu tun. "Die Proben gehen um 9 Uhr los. Vor Mitternacht komme ich derzeit nie ins Bett." Anstrengend sei es, das gibt sie zu, aber "die Künstler werden über den Sommer zu einer richtigen Familie. Und es ist ein unglaubliches Gefühl jeden Vorstellungsabend vor 6200 Leuten zu spielen."

Überhaupt sei sie mit ihrer nunmehr dritten Saison als Intendantin vollends zufrieden. "Schon im letzten Jahr hatten wir wieder mehr Besucher als in den Jahren zuvor. Und auch heuer liegen wir sehr gut im Verkauf", freut sie sich. Dieses Jahr verspricht sie dem Publium nach dem Umbau "eine Wahnsinnsbühne".

"Hochklassiges Essen"

Zum Schmähführen ins "Ohr"
Restaurant Ohr
Im "Ohr" ist Schellenberger häufig anzutreffen. Nicht nur, weil Juniorchef Johannes Ohr ihr Schwager ist, sondern vor allem auch wegen der guten Küche. "Die Küche ist einfach sensationell. Man kann sich darauf verlassen, dass man immer hochklassiges Essen serviert bekommt", lobt Dagmar Schellenberger Küchenchef Johannes Ohr, der sich mittlerweile eine Haube erkocht hat. Heute steht Pasta mit Spargel und Pesto auf der Tageskarte. Dagmar Schellenberger braucht nicht lange zu überlegen. "Das klingt sehr gut, das nehme ich."

Das "Ohr" ist ein Familienbetrieb. "Bei uns packen alle mit an", erzählt der Juniorchef. Seine Großeltern haben 1951 den Gasthof eröffnet. "Damals gab es hier nur vier Tische. Das ist heut unvorstellbar", sagt Ohr. Schon ein Jahr später wurde ausgebaut. Heute wird der Betrieb in dritter Generation von der Tochter des Hauses, Brigitte Oberzaucher und ihrem Bruder Johannes Ohr geführt.

Zum Schmähführen ins "Ohr"
Restaurant Ohr
Qualität steht dabei an oberster Stelle. "Die Küche ist regional und saisonal. Unsere Produkte bekommen wir direkt von den Bauern."

Neben dem Haubenrestaurant bietet das "Ohr" auch Übernachtungen an. Zehn Vierstern- und 29 Dreisternzimmer bietet das Hotel. "Die Seefestspiele Mörbisch spüren wir ganz stark. Das ist unsere Hauptsaison", sagt Johannes Ohr.

So gerne wie Schellenberger auch in Eisenstadt is(s)t, so sehr liebt sie ihren Wohnort Mörbisch. "Mein Mann und ich haben uns erst ein Haus gekauft", sagt sie. "Ich fühle mich sehr wohl hier. Die Menschen sind alle so nett und die Gegend ist ein Traum. Immer wenn ich von Eisenstadt nach Mörbisch komme, ist es, als ob ich in Urlaub fahre. Dabei fahre ich nur nach Hause"

Zum Schmähführen ins "Ohr"

Dagmar Schellenberger erhielt ihre musikalische Ausbildung an der „Carl Maria von Weber“ Hochschule für Musik in Dresden. Noch als Studentin gewann sie den internationalen Dvorak Gesangswettbewerb in Karlsbad, ihr Start in eine internationale Karriere. Sie begann ihre Sängerlaufbahn an der Komischen Oper Berlin und stand wie sie sagt „nicht auf allen Bühnen, aber auf den ganz großen“. Im September 2012 übernahm sie nach Harald Serafin die Intendanz der Seefestspiele Mörbisch.
www.seefestspiele-moerbisch.at

Das Hotel bietet 39 Drei- und Vierbettzimmer. Im Restaurant wird Wert auf regionale und saisonale Produkte gelegt. Die Karte wird wöchentlich gewechselt.

Moderne Zimmer, ruhige Gaststube mit ausreichend Platzangebot. In der warmen Jahreszeit lädt der Gastgarten zum Verweilen ein.

Mittelpreisig. Spargel Cordon Bleu auf Frühlingssalat 12 €, herzhaftes Maibockragout 15 €.
www.hotel-ohr.at

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