Unterforderter Häftling trat in den Hungerstreik

Unterforderter Häftling trat in den Hungerstreik
Der 41-jährige protestiert gegen das "zu hohe Strafausmaß" und gegen die Haftbedingungen.

Seit drei Wochen befindet sich der Untersuchungshäftling Georg Huß in der Justizanstalt in Eisenstadt im Hungerstreik. Er ernährt sich nur flüssig und steht aber unter ärztlicher Beobachtung. Dass der 41-jährige Bayer kein unbeschriebenes Blatt sei, möchte er gar nicht abstreiten. "Ich rauche Marihuana seit meinem 15 Lebensjahr", sagt er im KURIER-Gespräch, "aber ich geb’ etwas nicht zu, was ich nicht getan habe."

Ihm wurde vorgeworfen, dass er im Südburgenland 181 Hanf-Pflanzen gezüchtet und 100 Pflanzen mit einem Gewicht von einem Kilo bereits geerntet habe. Aus diesem Grund wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Das mündliche Urteil ist nicht rechtskräftig, weil Huß Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung eingebracht hat.

Jetzt wehrt sich der Häftling aber nicht nur gegen das seiner Meinung nach "zu hohe Strafausmaß", sondern auch gegen die Haftbedingungen. Es sei keine Untersuchungshaft angenehm, "aber hier in Eisenstadt ist sie besonders hart", sagt er. Er sitze 23 Stunden lang in der Einzelzelle, es gebe keine Bücherei, keine Möglichkeit sich weiterzubilden "einfach nix", sagt er. Den Hungerstreik werde er nicht beenden, "da müssen sie mich schon ins Spital bringen."

Kommentare