Umstrittenes Seerestaurant will breite Masse bedienen

Umstrittenes Seerestaurant will breite Masse bedienen
Neues Lokal im Strandbad soll 2017 eröffnen. Kritiker befürchten abgehobene Preise.

Das Seerestaurant in Weiden hat ausgedient. Der in die Jahre gekommene Bau wird abgerissen, an seinem Platz soll ein modernes, gutbürgerliches Lokal entstehen. Zusätzlich zum Restaurant sollen ein Beach Club und eine kleine Marina mit 30 Bootsliegeplätzen das Strandbad in Weiden zum neuen Hot Spot am Neusiedler See machen. Ein Wiener Investor will rund 4 bis 5 Millionen Euro in das Großprojekt investieren, erzählt VP-Bürgermeister Wilhelm Schwartz voll Stolz.

In der Gemeinde ist man froh darüber, dass das Strandbad attraktiver gestaltet wird. Dennoch hätten viele Gemeinderäte den Zuschlag lieber dem zweiten Bewerber gegeben, "weil der Herr selbst aus Weiden stammt und die Bedürfnisse der Bevölkerung besser kennt", erläutert SP-Obmann Heinrich Hareter. Es wird befürchtet, dass die neuen Betreiber nur ein "gewisses gehobenes Klientel" ansprechen wollen und die Gastronomie für den "einfachen Badehosentourist nicht mehr leistbar ist", bringt es Gemeinderat Andreas Rohatsch von den Grünen und Unabhängigen (GUW) auf den Punkt. "Ich finde das Konzept sehr schön, aber es muss für alle leistbar bleiben und es darf auf keinen Fall eine Kosten- und Klassengesellschaft entstehen", sagt Rohatsch.

Der Betreiber beruhigt: Man werde gute Qualität zu vernünftigen Preisen anbieten und für die große Masse da sein, verspricht Philipp Keller, der jahrelange Gastronomie- und Eventerfahrung an den Neusiedler See bringt.

Um die vielen anfänglichen Bedenken von Kritikern aus dem Weg zu räumen, soll die Bevölkerung ein Mitspracherecht in der Planungsphase haben. Bei Informations- und Diskussionsveranstaltungen konnten die Weidener ihre Sorgen äußern und Ideen einbringen. "Das neue Lokal wird den Tourismus ankurbeln, die gesamte Ortschaft wird davon profitieren", ist sich Ortschef Schwartz sicher.

Architektur

Das Erstkonzept sei fertig, wie das neue Seerestaurant samt Außenanlage und Hafen bei der Eröffnung im Sommer 2017 genau aussehen wird, ist noch unsicher. Es stehen noch einige Genehmigungsverfahren an, "Naturschutzbehörden und Beauftragte des Weltkulturerbes werden da sicher noch viel mitreden", sagt Keller.

Erst danach können sich Keller und sein Investor, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, an die Detailplanung machen. So viel steht aber jetzt schon fest: Es soll ein schlichter Bau werden, der sich bestens in die Natur integriert.

Für das äußere Erscheinungsbild werden die See-erfahrenen Architekten Halbritter & Hillerbrand verantwortlich zeichnen.

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