SPÖ-Landesgeschäftsführer mit Probezeit bis Ende 2016
Norbert Darabos war SPÖ-Landesgeschäftsführer, später wurde er Minister. Georg Pehm ist heute Geschäftsführer der Fachhochschule und Robert Hergovich seit wenigen Wochen Klubobmann im Landtag: Rote Parteimanager aus dem Burgenland können es weit bringen, aber die Zeiten scheinen sich zu ändern. Denn Helmut Schuster und Claudia Schlag, die am Donnerstag als Nachfolger von Hergovich präsentiert wurden, sind vorerst nur bis Ende 2016 im Amt, verkündete Landeshauptmann und Landesparteichef Hans Niessl zur allgemeinen Verblüffung – selbst in der SPÖ waren manche ob der "Probezeit" verwundert. Denn zumindest der bisherige leitende Sekretär Helmut Schuster (47) aus Wulkaprodersdorf ist ein Urgestein im Parteihaus und als Organisator mehrerer Wahlkämpfe eine bekannte Größe. Seit 2006 war er für Nationalrats- und EU-Wahlen immer wieder eine "lebende Leihgabe" an die Bundespartei. Zunächst war deshalb auch geplant, dass er den Parteimanager alleine macht. Aber Niessl pries die am Donnerstag krankheitsbedingt abwesende Co-Geschäftsführerin Claudia Schlag aus Großhöflein als Signal an Frauen und Jugend. "Optisch schaut sie aus wie 20", meinte der Landeschef über die 34-jährige Kultur- und Sozialanthropologin, die u. a. wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag war, ehe sie vor zwei Jahren als Leiterin des Renner-Instituts ins Rote Haus übersiedelte. Die Befristung der Funktionen begründete Niessl auch mit der Neuwahl an der Spitze der Bezirks-SP Eisenstadt-Umgebung, die allerdings schon in knapp vier Wochen stattfindet. Nach dem Parteiaustritt von Ex-Landtagspräsident Gerhard Steier muss ein neuer Bezirkschef gewählt werden, Schuster ist derzeit auch Bezirksgeschäftsführer. In der Landespartei mit rund 14.000 Mitgliedern übernimmt Schuster die Organisation, Schlag hingegen Bildung, Jugend und Frauen. Für Personal und Finanzen sind beide zuständig. Im Zentrum der Arbeit steht die Gemeinderatswahl im Herbst 2017 – das Geschäftsführerduo dürfte auch dann noch im Amt sein, hört man aus der Partei. Niessl selbst sowieso – er schloss neuerlich nicht aus, 2020 noch einmal anzutreten.
Kommentare