Rekordhalter hinter dem Steuer

Mit 633 Pkw pro Tausend Einwohner liegt das Burgenland österreichweit an der Spitze.

Anscheinend sind die Burgenländer gerne mit dem Auto unterwegs. Denn täglich werden hier an die 950.000 Liter Diesel und Benzin getankt (346 Millionen Liter Benzin und Diesel fließen pro Jahr über die Zapfsäulen). Das entspricht rund 19.000 Tankfüllungen zu je 50 Liter pro Tag und das bedeutet seit dem Jahr 2005 eine Zunahme im Burgenland getankter Spritmenge von rund 54 Millionen Liter. Das sind um 20 Prozent mehr als vor neun Jahren, zeigt eine aktuelle Verkehrsclub Österreich (VCÖ)-Analyse.

"Neben dem zunehmenden Lkw-Transitverkehr brauchen auch die rund 182.000 burgenländischen Pkw in Summe viel Sprit", sagt Markus Gansterer vom VCÖ. "Während es bei Benzin einen leichten Rückgang gab, ist der Dieselverbrauch stark gestiegen", sagt der Verkehrsexperte.

Transit-Lkw

Das liege einerseits an der wachsenden Zahl der Transit-Lkw, die durch das Burgenland rollen. Und andererseits aber auch an der hohen Anzahl von Diesel-Pkw. 58 Prozent der Autos fahren mit Diesel, was für die Luftqualität negativ sei, da Dieselabgase mehr gesundheitsschädliche Stickoxide enthalten als die Abgase von Benzin, so Gansterer.

Rekordhalter hinter dem Steuer

Das Burgenland hat mit 633 Pkw pro 1000 Einwohnern die höchste Motorisierunsquote Österreichs (siehe Grafik). Österreichweit liegt sie bei 546. Vor neun Jahren lag diese Quote im Burgenland bei 575. Auch im Schnitt der gefahrenen Kilometer liegen die Pkw mit burgenländischem Kennzeichen mit 14.000 (österreichweit: 13.100) an der Spitze. "Diese gefahrenen Kilometer sind nicht freiwillig", meint Gansterer. Durch eine verkehrssparende Raumordnung könnte viel Verkehr vermieden werden. Gansterer: "Neben der Verbesserung der Nahversorgung ist auch ein Stopp des Baus von Einkaufszentren und Supermärkten am Ortsrand sowie ein Ende der Zersiedelung wichtig."

Rekordhalter hinter dem Steuer

Gewünscht

Zudem, so Gansterer, helfe der Ausbau des Öffentlichen Verkehrsnetzes sowie die stärkere Nutzung des Fahrrads für Alltagserledigungen, um den Erdölverbrauch zu verringern.

16 Prozent des Haushaltseinkommen geben die Burgenländer, laut VCÖ, für Mobilität aus. Für Essen (inklusive alkoholfreien Getränke) sind es 13 Prozent und für Wohnen und Energie 23.

Kommentare