Pilgern „aus Leidenschaft“

Stefan Oberfellner aus Wallern genießt die Aussicht von Viana, Jakobsweg
Der 68-jährige Burgenländer Stefan Oberfellner hat schon tausende Kilometer zurückgelegt

Pilgern ist für Stefan Oberfellner „eine Leidenschaft“. Seit der 68-Jährige aus Wallern im burgenländischen Seewinkel in Pension ist, hat er schon zehntausende Kilometer auf Pilgerwegen zurückgelegt: „Wie viele genau, weiß ich gar nicht.“

2004 hat ihn seine erste Wallfahrt per Pedes nach – wie sollte es anders sein – Mariazell geführt. 2007 unternahm Oberfellner seine bisher längste Pilgerreise von Wallern auf dem Jakobsweg bis Santiago de Compostela bzw. bis zur spanischen Atlantikküste, zum Kap Finisterre: 95 Tage lang, 3300 Kilometer weit. „Das war das einzige Mal, dass ich zwei Blasen an den Füßen hatte“, erzählt der sportliche Pensionist, und das nur, weil er in Frankreich Einlagen für seine Wanderschuhe gekauft hat: „Das war ein Fehler.“ Das Um und Auf von schmerzfreiem Wandern sind laut Stefan Oberfellner nämlich „gute Einlagen vom Orthopäden“, damit das Gewicht gleichmäßig verteilt wird.

Kein „Überkatholik“

Oberfellner geht aus Überzeugung pilgern, ist aber dennoch „kein Über-Katholik“, wie er sagt. Und der Wallerner nutzt das Pilgern nicht nur zur inneren Einkehr, sondern auch, um sich die Sehenswürdigkeiten entlang der Wege anzusehen. Dass er keine Fremdsprache, nicht einmal Englisch spricht, hat ihn bis jetzt noch nicht behindert: „Mit Freundlichkeit, Humor und einem Lächeln kommt man überall durch“, hat er festgestellt. Auf seinen Wanderungen hat er bisher nur positive Erfahrungen und viele nette Bekanntschaften gemacht.

An sich ist Oberfellner aber immer allein unterwegs: „Da kann ich mein eigenes Tempo gehen.“ Auch von seiner Familie – der frühere Maurer ist verheiratet und hat drei Töchter – pilgert niemand mit, sie haben aber volles Verständnis für seine Passion.

Der 68-Jährige ist nicht nur in Frankreich, Spanien oder sonstwo unterwegs, sondern auch sehr viel im Burgenland. „Zum Trainieren, das muss sein“, betont der erfahrene Pilger. So geht er des Öfteren „zum Üben“ von Wallern nach Loretto. Oder ins Rosaliengebirge: „Da kann ich ein paar Höhenmeter trainieren, die machen mir als Flachländer schon manchmal zu schaffen“, schmunzelt der Seewinkler.

Mit seinen 68 Jahren ist Stefan Oberfellner nicht nur körperlich auf Zack, sondern hat „selbstverständlich“ auch eine eigene Webseite über seine Jakobsweg-Erfahrungen (www.oste.bnet.at). Darüber hinaus hält er regelmäßig Vorträge über seine Pilgerreisen.

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