Mundwerkerin will ihre Region besser vermarkten

Foodbloggerin Melanie Limbeck.
In ihrem Blog "Das Mundwerk" verkocht Melanie Limbeck die Region. Eine Produktlinie soll den Verkauf von heimischen Schmankerln fördern.

Ob "Beuschel mit Golser Kneidln" oder "Dinkelpalatschinken mit Mangold und Kichererbsen" – bei Foodbloggerin Melanie Limbeck kommen nur regionale und saisonale Produkte in die Kochtöpfe. "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah" könnte das Motto der Golserin (Bezirk Neusiedl am See) sein. "Das Burgenland hat so viel zu bieten, sogar Reis aus dem Seewinkel. Da brauche ich keinen Supermarkt, sondern gehe lieber zum Bauern ins Dorf", erklärt die Foodbloggerin ihre Koch-Philosophie.

Im Brotberuf ist Melanie Limbeck Grafikdesignerin. Auf die Idee für einen eigenen Foodblog ist sie vor zwei Jahren gekommen. "Ich habe schon immer gerne gekocht. Durch Zufall bin ich auf einen Foodblog gestoßen, der mir gut gefallen hat, und da habe ich mir gedacht: Warum mache ich das nicht?"

Omas Rezepte

Kurze Zeit später war sie auch schon mit "Das Mundwerk" online. Der Name setzt sich übrigens zusammen aus Handwerk und Mundart. Die Rezepte dafür stammen zum Großteil von ihrer Oma. Einen besonderen Bezug zu regionalen Lebensmitteln und handgemachten Produkten hatte die Golserin schon von Kindheit an. "Ich war ein Bäckerskind. Jeden Morgen kitzelte mich der Duft von frischem Brot und süßen Plundern in der Nase, und das Aufstehen war für mich eine helle Freude", erzählt Melanie Limbeck.

Generell hatte gutes Essen in Limbecks Familie schon immer einen hohen Stellenwert. "Auf unserem kleinen Bauernhof hatten wir zu Opas Zeiten auch Ziegen und Schweine. Ich wusste immer, wo das Fleisch auf meinem Teller herkommt. Das ist mir auch heute noch wichtig", sagt die 24-Jährige.

Mundwerkerin will ihre Region besser vermarkten
Foodbloggerin Melanie Limbeck. honorarfrei

Projekte

Mittlerweile hat "Das Mundwerk" über 20.000 Zugriffe im Monat. 2014 wurde Limbeck mit dem Foodblog Award ausgezeichnet. Im November 2015 erschien ihr erstes Buch: "Vom Einfachsten das Beste – pannonisch kochen und leben".

Ihre Popularität möchte sie nun nutzen, um Bauern beim Verkauf ihrer heimischen Schmankerln zu unterstützen. "Ich finde es sehr schade, dass viele gar nicht wissen, was es alles gibt, Chili zum Beispiel." Eine neue Produktlinie soll Abhilfe schaffen. "Zuerst online und dann auch ab Hof."

Noch eine Idee hat die quirlige Golserin im Kopf: "In Südtirol gibt es das Projekt ,Schule am Hof‘ – Workshops, in denen Kinder einen Bauernhof besuchen und etwas über gesunde Ernährung lernen. Das möchte ich auch im Burgenland umsetzen." www.dasmundwerk.at

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