Nach 48 Tagen Wanderung ohne Geld und mit Harmonika folgt Stadl-Auftritt
"Musik hat schon seit meiner Kindheit einen hohen Stellenwert in meinem Leben", sagt Dieter Bencsics. Seit 2011 spielt er die Steirische Harmonika. Sein erklärtes Ziel war es, einmal beim Musikantenstadl aufzutreten. "Natürlich haben dass alle für unmöglich gehalten, 200 Harmonikaspieler bewerben sich allein aus Österreich für den Stadl", sagt der Musiker. Aber heute, Samstag, wird es so weit sein.
Gekommen ist es dazu über Umwege, die etwa 730 Kilometer lang waren. Denn neben seinem musikalischen Auftritt vor einem Millionenpublikum, wird er auch über seine Wanderung sprechen. 2013 brach der Besitzer eines Einrichtungsbüros von Lüsen in Südtirol aus auf, um nach Hause nach Oberwart zu gehen. "Da ich täglich drei bis vier Stunden übe, habe ich meine Harmonika mitgenommen und mein Geld daheim gelassen", sagt Bencsics. Ohne Handy, Navigationsgerät und Kreditkarte ging er los. 48 Euro hatte er bei sich, für jeden Tag einen und sonst zählte er auf die Hilfsbereitschaft der Leute.
Wanderung
Tausende Begegnungen machte er auf seiner Reise. Meistens wurde er freundlich aufgenommen, schlief bei Privatleuten oder in 5-Sterne Unterkünften. Seine Geschichte berührte die Leute. Auch für ihn war es eine besondere Erfahrung "nichts zu haben und niemand zu sein". Nach seiner Reise besuchte er alle seine Unterkunftgeber und brachte Uhudler und andere Geschenke aus dem Burgenland, viele Freundschaften seien entstanden.
"Es war genau die richtige Zeit, ich war damals 48 und ich wollte mich beim Leben bedanken", sagt Bencsics. Er konnte Körper und Seele "resetten" und zusätzlich bringt ihn genau diese Wanderung jetzt zu seinem anderen Ziel – dem Musikantenstadl.
Für seinen Auftritt hat er das Lied "Weil I a Österreicher bin" komponiert. Nervosität sei da, erklärt der Oberwarter. Immerhin sei es ein riesiges Publikum. Erwartungen was der Auftritt auslösen könnte, habe er nicht. Ob Plattenverträge oder Tourneen folgen, "was kommt, soll kommen, wenn es für mein Leben gut ist", sagt Bencsics.
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