Massive Kritik an der Tourismus-Förderung

Landesrechnungshof-Direktor Andreas Mihalits
Unklare Verwendung von 16,7 Mio. € an den Burgenland Tourismus

Als FPÖ-Klubdirektor war Alexander Petschnig im Vorjahr maßgeblich an der Formulierung des Prüfungsantrags an den Landesrechnungshof beteiligt. Untersucht wurde auf blauen Wunsch "die Förderung touristischer Marketingmaßnahmen 2008 bis 2013". Jetzt liegt der 141-seitige Prüfbericht vor – und Petschnig, nun Tourismuslandesrat in der rot-blauen Regierung, hat wieder einiges zu tun. Denn die Prüfer lassen kaum ein gutes Haar an den Fördermaßnahmen. 32 Millionen Euro wurden in den fünf Jahren vergeben, rund die Hälfte davon an den Landesverband Burgenland Tourismus (LBT). Aber: "Eine Prüfung der widmungsgemäßen Verwendung und Wirksamkeit der Landeszuschüsse führte das Land Burgenland nicht durch", beklagt der Landesrechnungshof. Ob das Geld also korrekt verwendet und damit auch ein volkswirtschaftlicher Nutzen erreicht wurde, scheint das Land nicht weiter interessiert zu haben. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass mit Fördervergabe und Überprüfung "zumindest fünf Landesdienststellen" befasst waren, aber "ein einheitliches Vorgehen der Förderstellen (...) weder ersichtlich noch möglich" war.Im Büro von Tourismuslandesrat Petschnig begrüßt man den Bericht und sieht sich nachträglich im Verdacht bestätigt, dass es "ineffiziente Doppelgleisigkeiten" gegeben habe. Jetzt müsse Schluss damit sein "kreuz und quer herumzufördern". Steht damit nicht auch SP-Landeshauptmann Hans Niessl als langjähriger Präsident des Burgenland-Tourismus in der Kritik? "Nein", operativ sei VP-Tourismuslandesrätin Michaela Resetar zuständig gewesen, man könne nicht für alles den Landeshauptmann verantwortlich machen.

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