Krankenhäuser: Kritik an Kritik des Rechnungshofes

Symbolbild
Der Bundesrechnungshof sprach im April 57 Empfehlungen aus - Kritik vom ärztlichen Direktor der KRAGES.

Kritik an der Kritik des Bundesrechnungshofes – er sprach im April 57 Empfehlungen aus – übt der ärztliche Direktor der KRAGES, Kurt Resetarits: "Es sind dabei oft Menschen am Werk, die von den Verhältnissen in Krankenhäusern relativ wenig wissen." Sie seien eben keine Ärzte und daher könne es vorkommen, dass sie die Situation manchmal falsch einschätzen. "Ich will damit aber nicht sagen, dass sie Nieten sind." Wie der KURIER bereits berichtete, wurde neben der personellen Ausstattung von Hygieneteams auch OP-Checklisten oder die Häufigkeit chirurgischer Eingriffe bekrittelt.

Bei den hygienebeauftragten Ärzten sei die empfohlene Personalausstattung nicht einmal zu 50 Prozent erreicht. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt und im KH Kittsee gäbe es überhaupt keinen dafür zuständigen Arzt. "Was sollen wir machen", sagt der ärztliche Leiter Mathias Reisinger "es meldet sich niemand". Vielleicht liege es an der Bezahlung mit 3500 Euro bei einer 40-Stunden Woche, so der Leiter.

Das Ergebnis des Berichts ist laut Soziallandesrat Peter Rezar, "dass das notwendige Maß an Formalkriterien vom Rechnungshof anders eingeschätzt wird als von den Krankenanstaltenträgern". Es wurde u.a. das Nichtvorhandensein von schriftlichen Vereinbarungen, Abläufen, Kooperationsverträgen usw. bemängelt.

Prioritäten setzen

"In der Prioritätenliste der Krankenanstalten ist die Erbringung von Qualität wichtiger als die Verschriftlichung dieses Weges", sagt Rezar. Es würde den Patienten wenig nützen, wenn man eine verschriftlichte Qualität festsetze, die dann in der Praxis nicht stattfinde. Grundsätzlich nehme man die Empfehlungen des Rechnungshofes aber "sehr, sehr ernst."

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