Hochsaison für Fahrraddiebe

Radexperte rät zu hochwertigen Bügelschlössern oder Ketten aus gehärtetem Stahl
Täter machten sich mit mittelpreisigen Rädern aus dem Staub

Zwölf Fahrräder sind in der Nacht auf Dienstag in Podersdorf gestohlen worden. Ein Großteil der Räder soll in Vorgärten – teilweise unversperrt – abgestellt gewesen sein. Laut Polizei liegt der Wert der Fahrräder zwischen 400 und 900 Euro, die Gesamtschadenssumme ist noch Gegenstand von Ermittlungen.

Fahrraddiebe haben im gesamten Bezirk Neusiedl am See wieder Hochsaison, erzählt Bezirkspolizeikommandant Rainer Bierbaumer. Besonders an Hot Spots wie Schulen, Bahnhöfen und Schwimmbädern wird vermehrt zugeschlagen.

In den vergangenen Wochen wurden in vielen Gemeinden vereinzelt Radschlösser geknackt. Bisher seien jedoch nie mehr als drei Fahrräder auf einmal gestohlen worden, "so viele wie in Podersdorf sind uns schon lange nicht mehr abhanden gekommen", sagt ein Beamter. Der Kriminaldienst des Bezirkspolizeikommandos Neusiedl am See geht von einer Bande aus, die mit einem großen Fahrzeug in der Nacht unterwegs gewesen sein muss.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Verdächtiges bemerkt haben.

Hochwertige Schlösser

Die Kriminellen sind aber nicht nur in den Seegemeinden umtriebig, oft handelt es sich um Gelegenheitsdiebstähle. "Die Täter sehen irgendwo ein unversperrt abgestelltes Rad und nehmen es einfach mit", erzählt der Ermittler. Handelsübliche Schlösser würden die auf Räder spezialisierten Täter kaum abschrecken, mit einem Bolzenschneider ist ein Schloss schnell aufgezwickt, so ein Polizist. Der Radexperte Erwin Karner aus Podersdorf rät zu Bügelschlössern und Ketten aus gehärtetem Stahl. Diese diebstahlsicheren Schlösser sind ab 39 Euro in Radshops erhältlich.

Verkleidet

Diebe würden sogar soweit gehen, sich als Radfahrer zu verkleiden. Nachdem sie ein Schloss aufgebrochen haben, schwingen sie sich in den Sattel und machen sich auf dem Diebesgut aus dem Staub.

Im Vorjahr sind in Österreich täglich 75 Räder verschwunden. Die Neusiedler Polizei hat einer Bande das Handwerk gelegt, die Räder im großen Stil mitgenommen und in einem illegalen Hinterhof-Geschäft in der Slowakei weiterverkauft hat.

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