Ex-Freund der erstochenen Friseurin unter Tatverdacht
Einen Tag, nachdem die 57-jährige Friseurin Ursula G. tot in ihrem Haus im nordburgenländischen Potzneusiedl aufgefunden wurde, sind am Dienstag zwei Personen wegen Mordverdachts festgenommen worden.
Dabei soll es sich um den früheren Lebensgefährten der erstochenen Frau, Franz P., und dessen neue Freundin Regina Z. handeln. Die beiden Festgenommenen sind 52 Jahre alt. Die Landespolizeidirektion und die Staatsanwaltschaft Eisenstadt wollten am Dienstag dazu nichts sagen. Nur so viel: Die Obduktion der Leiche sei noch im Gange und eine Rekonstruktion der Tat zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Die Ermittlungen stünden noch am Anfang.
"Mein Mandant bestreitet die Vorwürfe, er ist unbescholten und hat mit der Bluttat nichts zu tun", sagt der Wiener Anwalt Erich Gemeiner, der P. vertritt, im KURIER-Gespräch. Der Imbissbuden-Besitzer P. und die Eigentümerin eines Frisiersalons in Parndorf hätten schon "in Trennung gelebt", das Haus von G. in der Oberen Hauptstraße in Potzneusiedl sei aber vorderhand auch noch der Wohnsitz des gebürtigen Wieners P. gewesen. Warum P., der die Tote Montagfrüh mit einem Messer in der Brust im Schlafzimmer ihres Hauses gefunden haben will, dann der Tat verdächtigt wird? Gemeiner: "Offenbar gibt es Zeugenaussagen, wonach er seiner Ex-Freundin gedroht haben soll" – aber das stimme nicht. P. habe keine einschlägigen Vorstrafen und ein kolportiertes Betretungsverbot sei ihm nicht bekannt, sagt Gemeiner.
Hausverkauf
Rätselraten herrscht in der 570-Einwohner-Gemeinde auch über die Gründe für den Verkauf des Hauses von G. Einem Nachbarn soll sie erzählt haben, es sei ihr zu groß gewesen. Andere erzählen, die finanzielle Hilfe für ihren Lebensgefährten sei ihr auf den Kopf gefallen. Das weist Anwalt Gemeiner entschieden zurück: Die Imbissbude von P. laufe immer besser, er sei nicht auf G. angewiesen gewesen.
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