"Ein flottes Jahr mit vielen Finishern"

Freitagfrüh um 4.30 Uhr fiel in Oggau der Startschuss
1718 Geher, Läufer und Radfahrer waren bei der 24 Stunden Burgenland Extrem Tour dabei.

"Muss ich für das Foto aufstehen?", fragt Franz Kluwik, als ihn der KURIER am Freitagvormittag in Apetlon antrifft. Der Wiener hat es sich auf einer Bank einer Bushaltestelle gemütlich gemacht und verspeist gerade einen Müsliriegel. Wohlverdiente Pause, denn Kluwik hat bereits 60 Kilometer in den Beinen. Apetlon ist quasi die "Mittelstation" der 24 Stunden Burgenland Extrem Tour. 60 Kilometer liegen also noch vor ihm.

"Ein flottes Jahr mit vielen Finishern"
24h Burgenland Extrem
"Mir geht es aber überraschend sehr gut. Ich bin sogar schneller, als ich mir vorgenommen habe", sagt er. Kluwik ist zum ersten Mal dabei. Besonders trainiert habe er dafür nicht, denn "ich bin Marathonläufer. Ich weiß schon, was ich da mache." Die Minusgrade machen ihm nicht zu schaffen. "Wenn man genügend Schichten anhat, geht’s. Und man bewegt sich ja."

Wie Franz Kluwik haben sich am Freitag um 4.30 Uhr in Oggau insgesamt 1718 Geher, Läufer und heuer erstmals auch Radfahrer auf den Weg gemacht, um die 120 Kilometer lange Strecke der 24 Stunden Burgenland Extrem Tour rund um den Neusiedler See in Angriff zu nehmen. Ein Rekord, denn so viele waren es noch nie. Die Organisatoren Michael Oberhauser, Tobias Monte und Josef Burkhardt waren vom Ansturm überrascht. "Schon wenige Tage nachdem wir die Anmeldung geöffnet hatten, haben sich mehr Teilnehmer angemeldet gehabt, als im vergangenen Jahr dabei waren", sagt Oberhauser. "Und das freut uns natürlich extrem."

Im Apetlon trudeln mittlerweile immer mehr Läufer ein. In einem Gasthaus gibt es Tee und Würstel, der Andrang ist groß. Balazs aus Ungarn lässt es sich gerade schmecken. "Ich bin das zweite Mal dabei. Im Vergleich zum letzten Jahr, mit Schnee, Regen und starkem Wind, ist es heuer ein sonniger Ausflug. Es ist schon sehr hart, aber ich werde es schaffen", sagt er.

Glückliche Gesichter

"Ein flottes Jahr mit vielen Finishern"
24h Burgenland Extrem
Auch Josef Burghardt, einer der Organisatoren, ist in Apetlon. Sein bisheriger Eindruck der Tour: "Aus meiner Sicht ist es ein flottes Jahr mit einer hohen Finisherquote. Die Teilnehmer sind alle sehr fit. Wir haben bisher kaum Ausfälle." Wie viele es genau bis ins Ziel nach Oggau schaffen werden, wird man erst im Laufe des Samstags wissen. Burghardt betont, dass es aber keinesfalls um die Zeit gehe und auch nicht um die Finisherzahl. "Es geht um die Bewegung. Denn die ist der direkte Kontakt zur Psyche. Das merkt man an den glücklichen Gesichtern der Teilnehmer", meint er. Es sei wie in einer eigenen Welt, in der jeder an seine Grenze gehe. "Jeder entdeckt auf diesem Weg eine Seite an sich, die er bisher noch nicht gekannt hat. Das versteht man nur, wenn man schon einmal selbst dabei war."
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24h Burgenland Extrem
Gerhard Schartner aus Pernitz (NÖ) macht sich schon wieder auf den Weg. "Die Hälfte habe ich schon. Das ist toll. Leider bin ich es am Anfang zu schnell angegangen. Das spüre ich jetzt. Meine Füße tun mir weh."

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