Die Radfahrer werden "links liegen gelassen"

Die Überquerung der B 50 ist ein Geduldsspiel samt Nervenkitzel
Der Bau der Umfahrung von Schützen/Gebirge ist voll im Gange – und bringt Nachteile für die Radfahrer.

Der Bau der Umfahrung B 50 von Schützen am Gebirge sorgte schon für genügend Aufregung. Da gab es die Diskussionen ob sie im Süden oder im Norden gebaut werden sollte (man hat sich für den Norden entschieden). Rund um diese durchaus heftigen und deftigen Diskussionen vergaß man anscheinend während des Baus der Straße auf die Radfahrer. Denn die beklagen sich nun, weil es vor dem Kreisverkehr kurz nach St. Georgen beim Bahnübergang Oslip für sie keine Möglichkeiten gibt, die Bundesstraße sicher zu überqueren.

Nicht ideal

Die Rampe zur alten Querung nahe dem heutigen Kreisverkehr wurde schon vor Monaten weggebaggert. An eine fahrradfreundliche Lösung wurde anscheinend nicht gedacht. "Man musste dort über die Böschung kraxeln und das Rad dabei tragen", sagt Paul Weisz, Betreiber eines E-Bike Verleihs in Rust. Das sei auch nicht ideal gewesen.

Nun gibt es eine neue Rampe rund 100 Meter vom Kreisverkehr in Richtung Donnerskirchen entfernt mit einem schmalen und steilen Asphaltweg, einer Stopptafel sowie einer rot-weißen Latte am Fahrbahnrand. Sicherheit biete das den Radlern aber auf "keinen Fall", denn Hinweise auf querende Radfahrer gäbe es für die Autofahrer auf der B 50 keine, kritisiert Weisz.

An dieser Stelle sei zwar Tempo 70 verordnet, "die meisten Fahrzeuge sind aber deutlich schneller unterwegs", so Weisz. "Wahrscheinlich muss es hier erst Verletzte und gar Tote geben, bis das Radlerland Burgenland eine rechtskonforme und sichere Querungsvariante zusammenbringt."

"Katastrophal"

Als "katastrophal" bezeichnet auch der Sportmediziner und eifrige Radler Martin Nehrer die derzeitige Situation . "Man denkt immer nur an die Autofahrer, dafür gibt man einen Haufen Geld aus. Doch die Radfahrer werden links liegen gelassen." Das zeige die Einstellung der Verantwortlichen. "Es reagiert das alte Establishment, Querdenker sind unerwünscht."

Wolfgang Heckenast, Baudirektor in der burgenländischen Landesregierung, kontert. "Wir sind jetzt in der allerschlechtesten Bauphase für Radfahrer", gibt er zu. Doch es werde – wenn die Umfahrung fertig ist – für die Radfahrer "im Endeffekt" besser werden. Es wird eine Unterführung geben, "wo sie ungehindert die B 50 unterqueren können", sagt Heckenast.

Am 31. Oktober 2015 soll die Umfahrung Schützen am Gebirge fertig sein.

„So kann es nicht weitergehen“, sagt Schattendorfs Bürgermeister Johann Lotter. Es geht um die Grenzverbindungsstraße von Schattendorf ins ungarische Agendorf, die zunehmend die Gemüter der Bevölkerung erhitzt. Der ursprünglich als Verbindungsweg, im Sinne eines zusammenwachsenden Europas angedachte Straßenzug werde „leider“ zunehmend von Pendlern als Abkürzung und günstige Ausweichvariante genützt.
„Dadurch hat sich das Verkehrsaufkommen in der Region Loipersbach, Schattendorf, Baumgarten und Draßburg deutlich erhöht“, meinen auch die SPÖ-Ortsparteivorsitzenden der betroffenen Gemeinden.
Weit mehr als 300 Fahrzeuge pro Stunde nutzen in Spitzenzeiten diesen Weg als Abkürzung. „Die ursprünglich angedachte Intention eines Verbindungsweges zweier Nachbargemeinden wird somit zweckentfremdet“, sagt Bürgermeister Lotter und überlegt sich bereits Protestaktionen.


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