Dicke Luft herrscht nur beim Umweltanwalt

Am Dienstag sollen in der Landesregierung sieben Personalentscheidungen fallen
Sieben Top-Jobs im Land sollen am Dienstag vergeben werden, nur über eine Position sind Rot und Schwarz uneins

Acht Tage vor Weihnachten schnürt die rot-schwarze Regierung in der Sitzung am Dienstag ein Personalpaket: Wie der KURIER berichtete, werden sieben Spitzenpositionen in der Landesverwaltung neu besetzt. Dissens gibt‘s einzig bei der Umweltanwaltschaft.

Dass Ronald Reiter Chef der Landesamtsdirektion und damit als Nachfolger des 61-jährigen Robert Tauber ranghöchster Beamter werden soll, hat die Landesregierung schon in der Vorwoche fixiert. Heute muss im Rahmen des Ministerrates die Bundesregierung zustimmen. Der 39-jährige Jurist Reiter hat als Polizist begonnen und war zuletzt Büroleiter von LH Hans Niessl. Seine Nachfolgerin dort: Christina Fleischhacker (34).

Für die Chefposten der Abteilungen 4a (Agrar- und Veterinärwesen) und 8 (Straßen-, Maschinen- und Hochbau) gab es jeweils nur einen Kandidaten, Manfred Cadilek und Wolfgang Heckenast. Wie Heckenast war auch Gerald Hüller (Wasser- und Abfallwirtschaft) schon provisorischer Abteilungschef – jetzt wird auch er definitiv bestellt. Auch in der BH Oberwart und der BH Güssing machen die provisorischen Leiter Helmut Nemeth und Nicole Wild das Rennen.

Strittig ist die Nachfolge von Umweltanwalt Hermann Frühstück. Der Umweltausschuss des Landtags schickte einen Zweiervorschlag ohne Reihung an die Landesregierung. Die konnte sich bis gestern zwischen den Hofräten Herbert Szinovatz (parteilos) und Werner Zechmeister (SP-nahe) nicht entscheiden. Die Industriellenvereinigung sieht eine „Besetzungsposse“ und fordert den fachlich Besten: Das sei der Techniker (Szinovatz, derzeit Hauptreferatsleiter für Gewässeraufsicht) – Zechmeister ist Jurist. Die SPÖ könnte heute mit ihrer Mehrheit entscheiden, denkbar ist aber auch eine Nachdenkpause über Weihnachten.

Mit 1. Jänner 2015 zieht Eveline Steinberger-Kern neu in den Aufsichtsrat der Energie Burgenland ein. Die 42-Jährige ist „ausgewiesene Expertin in Energiefragen“ – und Frau von ÖBB-General Christian Kern, heißester Kandidat für die Nachfolge von Kanzler Werner Faymann.


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