DAC ist nicht nur Frage der Stilistik

Auf ein guten Jahrgang 2015, ob DAC oder nicht: Die Arbeiten in den Weingärten sind bereits voll im Gange. Schneiden ist angesagt
Diskussionen um Weinbaugebiete im Burgenland. Nicht nur die Winzer, sondern auch die Konsumenten sind verwirrt.

Obwohl das Burgenland nicht unbedingt das größte Weinbaugebiet der Welt ist, ist dieses Weinland nicht so einfach zu durchschauen. So gibt es hier vier Weinbaugebiete: Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland und Südburgenland. Diese Namensbezeichnung stehen zur Diskussion. Man will sie abschaffen.

Zudem gibt es noch die vier DAC-Gebiete wie Neusiedlersee, Leithaberg, Mittelburgenland und Eisenberg. Auch wenn es Gegenstimmen des DAC gibt, spricht sich der Geschäftsführer der Wein Burgenland, Christian Zechmeister, dafür aus: "Mittelfristig ist das eine sehr, sehr gute Lösung."

Winzer, die nicht beim DAC sind, bräuchten sich um ihre Identifikation keine Sorgen machen. Denn alle Qualitätsweine des Burgenlandes tragen "Burgenland" als Herkunftsbezeichnung am Etikett. Die typischsten Weine, eben DAC, würden aber die spezifische Herkunft garantieren. Diese Weine geben Auskunft über die Stilistik, so Zechmeister.

In einigen Ländern wird mittlerweile speziell unter Fachleuten nach dieser Stilistik gesucht. "Daher bin ich der Meinung, dass wir mit unserer DAC-Bezeichnung sehr erfolgreich sein werden", sagt Zechmeister.

Kritische Stimmen meinen, dass man einen gesamten Burgenland-DAC ins Leben hätte rufen sollen. Zechmeister: "Hätte man einen Burgenland DAC eingeführt, so hätte man ein oder zwei Stile, z.B. einen fruchtigen Welschriesling oder einen kräftigen Blaufränkisch, dafür definieren müssen. Alle anderen Weine dürften dann nicht mehr die Herkunft ’Burgenland’ am Etikett tragen." Dies wäre ein grober Wettbewerbsnachteil gewesen.

Für den Deutschkreutzer Winzer, Albert Gesellmann, stellt sich die DAC-Diskussion ein wenig anders dar, obwohl er selbst mit einem Blaufränkisch im DAC Mittelburgenland dabei ist: "Ich sag’s offen und ehrlich, ich bin kein großer Freund des DAC." Und warum nicht? " Hab ich jetzt einen anderen Wein, muss ich den jetzt anders nennen? Ich muss mich gewissen Kriterien unterwerfen, die ich nicht so gut finde."

Für ihn ist das Weinland Burgenland das Wichtigste. Fragt man jemanden etwa in Merseburg Lochau – keine 20 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt – über das Mittelburgenland, "der schaut dich an wie die Kuh vorm neuen Tor." Den Titel Burgenland kenne man schon eher.

"Nicht korrekt"

Kritik übt Gesellmann auch an der Österreichischen Weinmarketing (ÖWM) bezüglich des DAC. Denn wenn es zu einer Aufforderung seitens der ÖWM kommt, Weine zur Verkostung an ausländische Journalisten zu schicken, dürfen nur DAC-Weine verschickt werden. Und das sei nicht korrekt. Ist ein Winzer nicht bei einem DAC, wird ihm seitens der ÖWM nicht vorgeschrieben, welchen Wein er zum Degustieren schickt.

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