"Caffe sospeso": Kaffee trinken für den Genuss und das soziale Gewissen

Monika Hauswirth will Leuten, die kein Geld haben, einen Kaffeehausbesuch ermöglichen

Eisenstadt.Das Prinzip ist einfach: Einen Kaffee trinken und einen zweiten bezahlen, der an Bedürftige gespendet wird. "Caffe sospeso" nennt sich die aus Italien stammende Tradition, der sich nun auch die Kleinhöfleiner Kaffeerösterin und Kaffeehausbesitzerin Monika Hauswirth verschrieben hat. "Caffe sosopeso ist weltweit bekannt. Was New York oder Neapel kann, kann Kleinhöflein auch. Das muss es auch bei uns geben", meint Monika Hauswirth. Gesagt, getan.

Wer das Kaffeehaus "2Beans" in Kleinhöflein besucht, kann nicht nur eine gute Tasse Kaffee genießen, sondern gleichzeitig auch etwas für sein soziales Gewissen tun . "Ein Kaffeehausbesuch ist leider für viele Menschen Luxus. Diesen Leuten möchte ich Gutes tun und sie auf eine Tasse Kaffee einladen, die ein Gast zuvor bezahlt hat."

Die Aktion ist bei den Gästen auch schon sehr gut angelaufen. "Mittlerweile habe ich 70 bis 80 bezahlte Kaffees, die sich Bedürftige abholen können." Das Problem sei aber, dass die Zielgruppe schwer zu erreichen ist. "Leider bleiben Leute, die kein Geld haben zuhause. Weil es ihnen peinlich ist zuzugeben, dass sie sich einen Kaffee nicht leisten können."

Damit Bedürftige in den Genuss einer Tasse Kaffee kommen können, will sie für die gespendeten Tassen Gutscheine ausstellen, die sie der Stadtgemeinde schickt. "Nur so kommen die Spenden an die Leute", sagt sie.

Monika Hauswirth würde sich freuen, wenn sich auch andere Lokale ihr anschließen würden. "Toll wäre, wenn es zukünftig auch Speisen geben würde. Die Lokalbetreiber haben keinen Aufwand und das Essen wird ja zuvor bezahlt."

Altenheim

Doch nicht nur Bedürftige sollen von "Caffe sospeso" profitieren. Auch älteren Menschen sollen die gespendeten Kaffees zugute kommen. Also hat sie das Altenheim in Eisenstadt kontaktiert. "Es freut mich sehr, dass sich die Leitung bereit erklärt hat, mitzumachen. Für alte Menschen kann ein Kaffeehausbesuch aufregend und eine Abwechslung in ihrem Alltag sein", sagt Hauswirth. "Wenn ich draußen wieder Tische aufstellen kann, sodass ich mehr Platz habe, sind alle Bewohner eingeladen, auf einen Kaffee vorbeizukommen."

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