Bürger werden zu Plänen für ein orthodoxes Kloster befragt

Auf diesem Grundstück soll das Kloster gebaut werden
Die Gemeinde hat sich entschlossen, die Bevölkerung in die Entscheidung miteinzubeziehen.

"Wir haben in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen, eine unverbindliche Bürgerbefragung über die Umwidmung des Grundstücks und damit über die Zustimmung für den Bau des Klosters durchzuführen", sagt Andreas Sattler, Vizebürgermeister (ÖVP) von St. Andrä. Stein des Anstoßes ist der geplante Bau des ersten orthodoxen Klosters in Österreich (der KURIER berichtete). Die Diözese Eisenstadt hat dafür – einer Bitte von Metropolit Arsenios folgend – ein Grundstück am Ortsrand zur Verfügung gestellt. Das Kloster soll nach seiner Fertigstellung von fünf bis zehn orthodoxen Mönchen bewohnt werden. Neben dem geplanten Standort in St. Andrä habe es noch mehrere Optionen im Burgenland gegeben.

Der letzte Segen der Gemeinde zur Umwidmung fehlt jedoch noch. Daher sind nun die St. Andräer aufgerufen, ihre Stimme für oder gegen das Projekt abzugeben. Abgestimmt werden kann im Zeitraum vom 29. Jänner bis 1. Februar. Wie es ausgehen wird, getraut sich Sattler nicht zu sagen. Er hofft aber auf ein positives Ergebnis. "Vom touristischen Aspekt wäre es ein unglaublicher Werbewert."

SPÖ-Gemeinderat Erich Mauersics will sich mit einer Prognose ebenfalls nicht aus dem Fenster lehnen. "Ich möchte niemanden beeinflussen." Grundsätzlich sei er dafür. Die Pläne halte er für ein Jahrtausendprojekt und "daher gehört die Bevölkerung unbedingt miteingebunden."

Obwohl von einer unverbindlichen Befragung die Rede ist, betont Mauersics, dass sich die Gemeinde an das Ergebnis halten wird. "Sonst würde die Befragung ja keinen Sinn machen."

Um die Pläne voranzutreiben, haben sich Befürworter mittlerweile zu den "Freunden des Klosters Maria Schutz" zusammengetan. In Eigeninitiative wurden Postwurfsendungen verteilt, sogar eine eigene Homepage wurde installiert, auf der sich Befürworter des neuen Klosters eintragen können: 216 sind es bereits.

Doch es gibt auch Gegner. Sattler: "Es gibt viele, die dem Kloster skeptisch gegenüber stehen und anonym Zettel an die Haushalte verteilen. Leider bekennt sich niemand offen dazu."

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