Bis Jahresende soll der Konzern Burgenland stehen

Erste Regierungsklausur von Rot-Blau: Die beiden FP-Regierungsmitglieder Petschnig (li.) und Tschürtz nehmen LH Niessl (SPÖ) in die Mitte
Banker Hans Peter Rucker ist Favorit für Top-Job

Ein zentrales Thema der ersten Regierungsklausur von Rot-Blau war ein rot-schwarzer Klassiker: Den Plan, alle 170 Beteiligungen des Landes unter einem Konzerndach zu versammeln, hatte schon die alte Regierung gewälzt. Bis Jahresende soll es jetzt tatsächlich so weit sein, kündigten Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und sein neuer Vize Hans Tschürtz (FPÖ) am Dienstag in Eisenstadt an.

Wie schon im Regierungspakt festgeschrieben, werden die einzelnen Gesellschaften künftig von der 2005 gegründeten Burgenländischen Landesholding gesteuert und koordiniert. Draußen bleiben soll die Energie Burgenland, die nur zu 51 Prozent im Eigentum des Landes steht. Top-Favorit für den Chefposten der aufgewerteten Landesholding mit einer Bilanzsumme von zwei Milliarden Euro (das doppelte Landesbudget, Anm.) ist Erste-Vertriebsdirektor und Energie-Burgenland-Aufsichtsratschef Hans Peter Rucker. Bis Anfang Oktober läuft die Bewerbungsfrist, knapp unter 20 Interessenten haben sich bisher gemeldet. Damit endet die Ära des Gründungsgeschäftsführers Engelbert Rauchbauer. Der Leiter der Finanzabteilung des Landes soll dem Vernehmen nach ob seines Abschieds aus der Holding nicht rasend glücklich sein.

Viel weniger Leitungspositionen dürfte es auch in der Konzernstruktur nicht geben, die Geschäftsführer der Einzelunternehmen sollen weitgehend bleiben. Eine Änderung könnte es bei Wirtschaft Burgenland und RMB geben, die fusioniert werden sollen. Von den drei Geschäftsführern dürfte der Vertrag von Franz Kast, der Ende 2016 ausläuft, nicht verlängert werden. Sein Pech: Er sitzt auf einem ÖVP-Ticket.

Effizientere Verwaltung

Kein Köpferollen soll es bei der Verwaltungsreform geben, die ebenso auf der Agenda der Regierungsklausur stand. Bis Jahresende soll mit Unterstützung der Unternehmensberater von ICG mit Sitz in Graz die Struktur der Landesverwaltung optimiert werden, dann geht es an die Inhalte. Am Ende soll flächendeckend der elektronische Akt stehen. Federführend bei der Umsetzung ist der neue Landesamtsdirektor Ronald Reiter. Ein Ziel: Klare Zuständigkeit (derzeit sind für die Abteilung 6 gleich fünf Landesräte zuständig) und Ende historisch gewachsener Doppelgleisigkeiten .

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