Auf Kutschen oder per pedes durch den Nationalpark

Er ist nur rund 16 Zentimeter groß und mit seinem graubraunen Federkleid auch recht unscheinbar. Und trotzdem sorgt der Sandstrandläufer, der kürzlich im Nationalpark Neusiedler See Seewinkel gesichtet wurde, für großes Aufsehen. „Dieser Vogel wurde noch nie in Österreich gesehen“, begründet Birdlife-Wissenschaftler Michael Dvorak.

Die Vögel, die der Familie der Schnepfen angehören, leben normalerweise in Nordamerika. Der einsame „Irrgast“ dürfte von einem Sturm über den Atlantik geblasen worden sein, vermutet der Vogelkundler. Und der Wissenschaftler lässt gleich mit einer zweiten Jubelmeldung aufhorchen: Die Enten-Bestände im Seewinkel haben sich vervielfacht. 22.000 Enten wurden vor zwei Wochen im Nationalpark gezählt. Der bisherige Rekord liegt laut Dvorak, der die Zählungen seit ihren Anfängen im Jahr 2001 betreut, bei 14.000 Tieren. Zurückzuführen sei das erfreuliche Ergebnis auf den „guten Wasserstand im See und in den angrenzenden Lacken“, sagt Dvorak.

Touren

Bevor die Enten weiterziehen und von einer Vielzahl an Gänsen abgelöst werden und der Winter schön langsam ins Land zieht, können Besucher die Schönheiten der herbstlichen Landschaften und ihre Bewohner im Rahmen von Exkursionen erkunden. Die nächste Gelegenheit bietet das Informationszentrum des Nationalparks am kommenden Freitag: Ab 13 Uhr gilt es Wiesen, Lacken und andere Lebensräume entlang des Seedamms zu entdecken. Am Wochenende lohnt es sich das Schutzgebiet auf eigene Faust zu erkunden oder sich die schönsten Plätze von einheimischen Kutschern zeigen zu lassen. Neben vielen Wasservögeln gibt es auch botanische Highlights wie etwa die strahlend violette Blüte der Salzaster, weist Nationalpark-Mitarbeiter Harald Grabenhofer hin. Am Montag, 30. September, steht der „Nationalpark zum Kennenlernen“ auf dem Exkursionsplan, gefolgt von einer Tour durch die Mexikopuszta auf der ungarischen Seite des Nationalparks am Dienstag. www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at‎