Auf dem Weg zum Thron mit Dirndl, Krone und viel Wissen

Anna Reichardt ist die neue burgenländische Weinkönigin
Anna I. aus Donnerskirchen wird bei Wein- und Genusstagen am 24. August gekrönt.

Das Dirndl ist aufgebügelt, das Krönchen poliert. Wenn Anna Reichardt am nächsten Mittwoch in die Festtagstracht schlüpft, geht für sie ein Kindheitstraum in Erfüllung. Die 21-Jährige wird bei den Wein- und Genusstagen zur burgenländischen Weinkönigin gekürt.

Der Weg dort hin war zwar kein langer, aber dennoch herausfordernd. Ein schönes Gesicht und ein charismatisches Lächeln reichen noch lange nicht, um Botschafterin für das Weinland Burgenland zu werden. "Es ist kein Schönheitswettbewerb, was zählt ist das Wissen", sagt Verena Klöckl, Leiterin der Sparte Weinbau in der burgenländischen Landwirtschaftskammer. Von einer achtköpfigen Jury wurden vier Anwärterinnen für das traditionsreiche Amt auf Herz und Nieren geprüft. Anna I., Tochter einer Winzerfamilie habe mit ihrem Know-how "brilliert", erklärt Klöckl. Sechs Tage vor ihrer Krönung ist Reichardt – staatlich geprüfte Weinmanagerin – "nervös und damit beschäftigt, meine Rede vorzubereiten". Auf die junge Burgenländerin warten rund 150 Repräsentationstermine. 2017 wird Reichardt auch das Amt der österreichische Weinkönigin übernehmen. Von ihrer Vorgängerin, Katharina Putz aus Purbach, wird sie mit guten Tipps auf ihre Aufgabe vorbereitet: "Das Wichtigste ist Spaß zu haben und alles zu genießen. Jede Begegnung ist wichtig für das weitere Leben", sagt Putz.

Geringes Interesse

Im Vergleich zu früher (1965 wurde die erste Weinkönigin gekürt, Anm.) sei der Andrang auf das Amt gering, erzählt Klöckl. "Die Mädchen kommen viel herum, sogar nach Amerika", erzählt sie. Reisen sei damals ein triftiger Grund gewesen , warum junge Frauen Weinkönigin werden wollten. "Heute ist das nichts besonderes mehr", glaubt Klöckl den Grund für das abnehmende Interesse zu kennen. Außerdem sei es nicht leicht, Job oder Studium mit bis zu 150 Terminen zu vereinbaren, sagt Klöckl.

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