Fotoweitergabe: Mehrere Beamte sind verdächtig

Fotoweitergabe: Mehrere Beamte sind verdächtig
Polizeichef hofft, dass Handyauswertungen Klarheit darüber bringen, wer das Foto an die Kronen Zeitung geliefert hat.

Seit Ende August ermittelt die Staatsanwaltschaft Eisenstadt bei der Landespolizeidirektion Burgenland wegen des Verdachts der Verletzung von Amtsgeheimnissen. Es geht um das von Beamten aufgenommene und weitergegebene Foto der zusammengepferchten Leichen im Kühl-Lkw, das die Kronen Zeitung veröffentlicht hatte. Suspendiert wurde niemand, bei einigen Beamten wurden Dienst- und Privathandys beschlagnahmt. Gegen wie viele Beamte ermittelt wird, ist ein großes Geheimnis, nicht einmal Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil weiß das: "Es können drei, vier, fünf oder sechs Beamte sein", erklärt er dem KURIER: "Ich hoffe, dass die Handyauswertungen Klarheit bringen."

Bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt hält man sich in der Angelegenheit ungewohnt bedeckt: "Es wird gegen mehrere Beamte ermittelt", sagt Staatsanwalt Roland Koch. "Aus ermittlungstechnischen Gründen" könne man nicht mehr bekannt geben.

Der KURIER konfrontierte Sektionschef Christian Pilnacek vom Justizministerium mit den schleppenden und geheimen Ermittlungen. Pilnacek verweist auf die Flut an Strafverfahren gegen Schlepper, die bei Anklagebehörde und Gericht in Eisenstadt derzeit bearbeitet werden müssen und andere Fälle verzögern könnten.

Dass die Anzahl der verdächtigen Beamten nicht genannt wird, dafür hat der Sektionschef Verständnis: Innerhalb der Polizeibehörde sollten keine Rückschlüsse darauf gezogen werden können, gegen wen aller ermittelt wird.

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