Zauberwald und Wasserpark: Ein Garten für Kinder

Zauberwald und Wasserpark: Ein Garten für Kinder
Laufen und spielen, bauen und pflanzen, klettern und plantschen: So sieht der ideale Freiraum für den Nachwuchs aus.

Eine Sandkiste und eine Schaukel machen noch kein Gartenparadies für Kinder. Sie wollen herumtoben und sich verstecken, in der Erde wühlen und auf Bäume klettern. Die Erwachsenen träumen vielleicht von einer ruhigen Ecke für den Liegestuhl, einer romantischen Laube oder einer Rosenzucht. Die Gartenexpertin Christiane Widmayr zeigt in ihrem Buch "Unser Familien-Garten" wie man alle Bedürfnisse unter einen Hut bekommt und eine Wohlfühloase für die ganze Familie schafft. "Jedes Familienmitglied hat andere Vorstellungen vom Gartenglück. Ermutigen Sie Ihre Kinder, dass sie diese in bunten Zeichnungen zu Papier bringen und schreiben Sie auch Ihre Wünsche in einer Liste zusammen", rät Widmayr.

Verstecke und Traumhäuser

Ein Märchenschloss aus Karton, ein Baumhaus aus Holz, ein Indianerzelt aus alten Leintüchern oder eine Räuberhöhle aus einem Gartentisch und ein paar Decken: Kinder lieben es, sich zu verstecken. Auch mit immergrünen Sträuchern und – wenn der Garten groß genug ist – mit einem kleinen Wäldchen oder Gehölz kann man geheime Ecke schaffen.

Zauberwald und Wasserpark: Ein Garten für Kinder
"Wichtig ist, dass der Baum oder Strauch relativ schnell wächst und eine passable Größe erreicht, bevor die Kinder aus dem Haus sind", sagt Widmayr. Eine gute Wahl sind zum Beispiel schnellwüchsige Sträucher wie Gemeiner Schneeball, Roter Hartriegel, Gewöhnlicher Liguster oder Weißdorn. Dazwischen kann man kleinkronige Bäume wie Feld-Ahorn oder Eberesche pflanzen. "Sie sorgen mit einer zusätzlichen Blätteretage bald für geheimnisvolle Waldstimmung", erklärt Widmayr.

Sand, Wasser und Wiese

Zum Laufen, Springen und Spielen ist ein besonders strapazierfähiger Rasen wichtig. Ideal sind Saatgutmischungen für Sport- und Spielrasen. Ein Garten ohne Wasser ist nur der halbe Spaß. Doch zum Plantschen braucht man nicht unbedingt einen Pool oder einen Teich. Kindern genügt auch ein aufblasbares Plantschbecken, eine kleine Holzwanne oder eine Abkühlung direkt aus dem Gartenschlauch. Beliebt ist auch die selbst gebaute Rutschbahn: Eine große Kunststoffplane wird auf dem Rasen aufgelegt und mit dem Gartenschlauch gut bewässert. Auf der nassen Plastikhaut können Kinder stundenlang herumflitzen und rutschen.

Auch Sand gehört in einen kindgerechten Garten. Damit die Sandkiste nicht von Katzen und Hunden verunreinigt wird, sollte man sie abdecken. Ein Sonnenschirm, ein Sonnensegel oder ein Baum sollten Schatten spenden.

Ein eigenes Beet

Zauberwald und Wasserpark: Ein Garten für Kinder
Wenn die Großen im Garten arbeiten, wollen die Kleinen mithelfen. Betreuen Kinder ein eigenes Beet, sollte man die wichtigsten Gartenwerkzeuge wie Rechen, Schaufel und Scheibtruhe auch im Mini-Format anschaffen. Damit Kinder die Freude am Gärtnern behalten, brauchen sie schnell Erfolge: Unkompliziert sind Sonnenblumen, Bienenfreund oder Ringelblume. Pflücksalate und Mangold versprechen eine reiche Ernte. Auch Erdbeeren, Cocktail-Tomaten, Radieschen und Feuerbohnen haben sich im Kinderbeet bewährt. Dieses sollte übrigens höchstens doppelt so breit sein, wie der Arm des kleinen Gärtners lang ist – je nach Größe des Kindes also 70 bis 100 Zentimeter, so die Faustregel von Christiane Widmayr.

Der Garten im Wandel

Kleinkinder sollte man immer im Blick haben. Für sie genügt ein Stück Rasen zum Krabbeln und ein flaches Plantschbecken. Im Kindergarten-Alter stehen Sandkiste, Schaukel und Klettergerüst hoch im Kurs. Schulkinder wollen nicht ständig beobachtet werden. Sie schätzen eine eigene – im Idealfall versteckte – Gartenecke. Dreijährige haben andere Bedürfnisse als Teenager – das sollte man bei der Gartengestaltung berücksichtigen.

Sicherheit geht vor

Ist Ihr Garten kindertauglich? IMMO hat die besten Tipps zusammengefasst:

  • Die Spitzen von Zäunen und Pflanzenstützen können zu schweren Verletzungen führen. Sichern Sie diese mit Korken oder Aufsteckern aus Kunststoff.
  • Verwenden Sie ungefährliche Pflanzen. Wenn es giftige oder hautreizende Arten im Garten gibt, sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber.
  • Versehen Sie auch Steckdosen im Außenbereich mit einer Kindersicherung.
  • Kinder klettern gerne: Sichern Sie Stellen, an denen es steil hinuntergeht, mit einem Geländer und verwenden Sie nur stabile und standfeste Gartenmöbel.
  • Wenn kleine Kinder im Garten spielen, sollten Teich und Pool umzäunt und/oder abgedeckt werden.
  • Sperren Sie Werkzeuge, elektrische Gartengeräte und Chemikalien weg.
  • Achten Sie darauf, dass Kinder feste Schuhe und Handschuhe tragen, wenn sie bei der Gartenarbeit helfen. Kaufen Sie kindgerechte Gartengeräte: Rechen, Schaufel, Gießkanne und Scheibtruhe gibt es auch in Miniaturausführung. Wenn die Kleinen scharfkantige oder gefährliche Gegenstände benützen, muss ein Erwachsener dabei sein.
  • Suchen Sie den Garten regelmäßig nach Tierkot ab und entsorgen Sie ihn. Erklären Sie Ihren Kindern, dass sie die Fäkalien nicht berühren dürfen.
Zauberwald und Wasserpark: Ein Garten für Kinder
In „Unser Familien-Garten“ zeigen Christiane Widmayr und Anneliese Kompatscher, wie man den Freiraum für Groß und Klein plant. BLV-Verlag, € 20,60
Zauberwald und Wasserpark: Ein Garten für Kinder

Pflanzen ziehen, Gemüse ernten, Geschenke basteln: Jenny Hendy hat in „Das große Gartenbuch für Kinder“ 120 Projekte zusammengestellt. Haupt Verlag, € 30,80

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