Wiener Beton-Giganten

Wiener Beton-Giganten
Das Architekturbüro „AllesWirdGut“ hat gleich eine Reihe von Lieblingsgebäuden: Ihr Kommentar ist den Flaktürmen der Bundeshauptstadt gewidmet.

In den ersten Jahren unseres Studiums in Wien beeindruckten diese Zeitzeugen durch ihre wuchtige Präsenz im Wiener Stadtbild – sechs Giganten aus Beton, jeweils als Bunkerpaar aus Leit- und Gefechtsturm, in den letzten Kriegsjahren erbaut. Beinahe freistehend sind sie weithin sichtbar in den großen Parkanlagen im Augarten und Arnbergpark. Noch fremdartiger wirken sie allerdings im dicht bebauten Gebiet des 6. (Mariahilf) und 7. (Neubau) Gemeindebezirks.

Der Schriftzug (Smashed to pieces in the still of the night / Zerschmettert in Stücke im Frieden der Nacht) des amerikanischen Künstler Lawrence Weiner, blieb leider nicht der einzige Eingriff am Leitturm im Esterhazy Park. (Anm. d. Red.: Das Haus des Meeres ist ebenfalls hier untergebracht.) Andere kommerzielle Umnutzungsversuche waren bisher erfolglos. Im Gegensatz zu anderen Städten blieben die Betonkolosse von großen Umbauten und damit verbundenen "Behübschungen" weitgehend verschont.

Gerade in dieser Nutzlosigkeit erinnern die rohen, rauen Betonvolumen an eine sinnentleerte Zeit und den Größenwahnsinn.

Wiener Beton-Giganten
Andreas Marth, Christian Waldner, Friedrich Passler und Herwig Spiegl haben mit Ingrid Hora (heute nicht mehr Mitglied) im Jahr 1999 das Büro gegründet. Heimische Bekanntheit erlangten sie mit der Gestaltung des Römersteinbruchs in St. Margarethen. Bislang konnte das Team zahlreiche Wohnbauten, öffentliche Raumgestaltungen, Kindergärten und Bürohäuser errichten. Für die Gestaltung des Hotels magda in Wien Leopoldstadt wurde das Büro vor Kurzem mit dem Staatspreis Design ausgezeichnet.

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