Wasser marsch: Die Alternativen zur Gießkanne
Auf der Terrasse sitzen und ein Glas Wein trinken. Im Liegestuhl liegen und ein gutes Buch lesen. Den Grill anwerfen oder im Pool plantschen. Alles wunderbar. Wer aber nur die angenehmen Seiten seines Freiraumes genießt und den Garten nicht entsprechend pflegt, wird nicht lange Freude daran haben.
Verschiedene Systeme
Am Balkon oder auf der Dachterrasse kommen daher Tropf-Systeme oder Micro-Drip-Systeme zum Einsatz. Für den Garten ist ein mobiler Rasensprenger am günstigsten. Ein klassischer Viereckregner ist ab rund 20 Euro zu haben. Komfortabler ist eine automatische Anlage mit unterirdischem Sprinkler-System (das bei Bedarf ausgefahren wird) und einem Bewässerungscomputer. Damit werden Zeit und Dauer eingestellt, ein Regensensor sorgt dafür, dass bei Niederschlag kein Wasser verschwendet wird.
Noch genauer – und vor allem für die Tropfbewässerung von Bäumen, Sträuchern und Topfpflanzen geeignet – sind Bodensensoren, die den Feuchtigkeitsgrad der Erde messen. Dieser sollte zwischen 30 und 40 Prozent liegen. Wasser gibt es nur, wenn der Wert darunter liegt.
Die Kosten
"Ein komplettes Bewässerungssystem für Rasen, Sträucher und Beete kostet bei einem Garten mit 200 bis 400 Quadratmeter zwischen 2000 und 2500 Euro", sagt Alfred Janousek, Geschäftsführer der Raintime Bewässerungstechnik. "Die reinen Materialkosten belaufen sich dabei auf etwa 1000 bis 1400 Euro." Wer sich selbst um die Montage kümmert, kann also eine Menge Geld sparen.
Smart Garden
Der Trend zum Smart Home betrifft immer öfter auch den Außenbereich: "Viele Gartenbesitzer integrieren die Bewässerung in die Hausautomation. In Neubauten laufen Licht, Sonnenschutz und Alarmanlage über eine automatische Steuerung, da kann man leicht auch die Bewässerung integrieren", erklärt Janousek.
Tanks unter der Erde
Die Alternative sind große Kunststofftanks mit einem groben Filter und einem Überlaufventil, die im Garten vergraben werden. So wird das Regenwasser dunkel und kühl gelagert und es wachsen weder Bakterien noch Algen. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit Garten ist ein Fassungsvermögen von 1000 bis 2000 Liter ideal. Ist der Tank richtig dimensioniert, sollte man (sofern es keine wochenlange Trockenperiode gibt) kein zusätzliches Wasser aus der Leitung brauchen. Von außen sieht man lediglich den Deckel. Über diesen hat man auch Zugang zum Filter, den man ein bis zwei Mal pro Jahr reinigen sollte.
„So eine Anlagen kostet inklusive Tank, Filter und Pumpe etwa 1000 bis 1500 Euro. Lässt man die Grube von einem Professionisten ausheben, kommt dessen Rechnung noch dazu. Amortisieren wird sich so eine Investition erst nach 10 bis 15 Jahren“, erklärt Fusko. „Die Bewässerung mit Regenwasser ist daher kein Mainstream-Programm, aber man sieht es immer öfter.“
Bauanzeige
Fusko rät, vor dem Einbau eines Regenwassertanks eine Bauanzeige bei der Gemeinde zu machen: „Ich kenne in Niederösterreich zwar keinen Fall, wo es verboten wurde, aber im dicht verbauten Gebiet könnte es strengere Auflagen von der Behörde geben. Womöglich besteht hier die Gefahr, dass der Überlauf den Nachbarkeller beeinträchtigt. Eine solche Anlage darf aber den Nachbargrund natürlich nicht in Mitleidenschaft ziehen.
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