Von Hand gefertigt
Begibt man sich auf Spurensuche nach dem architektonischen Erbe von Otto Koloman Wagner wird man in der Bundeshauptstadt auf unzählige Zeitzeugen seines Schaffens stoßen. Der Maestro der Moderne, hat aber nicht nur durch seine Arbeit die Welt der Baukunst beeinflusst. Er leitete von 1894 bis 1913 die Meisterschule für Architektur an der Wiener Akademie, wo er beim Nachwuchs als strenger Professor galt. Viele seiner Schüler wurden später selbst zu führenden Architekten wie etwa Jan Kotera, Josef Plečnik, Max Fabiani oder Josef Hoffmann.
Vor zwei Jahren erhielt das Wien Museum ein umfangreiches Archiv von Zeichnungen, die Weiß angefertigt hat.
In idealer Weise ergänzen die grafischen Blätter auch den Kernbestand des Nachlasses von Otto Wagner. Die gezeigten Projekte gewähren einen Einblick in die Architekturklasse. Die Zeichnungen symbolisieren gleichzeitig auch die enge Verbindung zwischen Student und Lehrer. Steile Perspektiven, Übereckansichten, Bildausschnitte sowie harte Kontraste charakterisieren den damaligen Zeichenstil. Die Techniken – von Tusche bis Aquarell – variieren und sorgen so für eine gewisse Dramatik. Und Dramatik scheint bei allen Zeichnungen der rote Faden zu sein. So detailliert die Linienführung, so detailliert die Farbabstimmung – alles zusammen verleiht den Entwürfen Tiefe. Eine Hommage an die Architektur und an die unterschätzte Kraft einer von Hand gefertigten Skizze eines Gebäudes. www.wienmuseuem.at
Kommentare