Triumphbogen: Eine Brücke im Schlosspark
Ein bisschen winterlich ist es noch, als die Architekturstudenten der Technischen Universität Graz das Areal im März betreten. Nur der Selitzabach bahnt sich seinen Weg durch den Park, der dem Schloss Lackenbach vorgelagert ist. Um einen Rundgang zu ermöglichen, muss das Gewässer überwunden werden. Deswegen sind sie hier, neunzehn Kommilitonen und Milena Stavrić, die das Projekt leitet. "Ich war ein bisschen verzweifelt", sagt Paul Dominik Höber. "Die erste Skizze habe ich gleich gefertigt. Aber ich hatte Angst, dass sie sich schlussendlich nicht umsetzen lässt."
Splitterweg
Der Holzsteg habe von allen Projekten die komplexeste Geometrie gehabt, erklärt Stavrić. "Es war eine Herausforderung, sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung." Clemens Biffl, Leiter von Esterhazy Immobilien, die als Auftraggeber fungierten, betont die Besonderheit: "Es war das einzige Projekt, bei dem das statische System des Bogenträgers als Gestaltungselement genutzt wurde. Bereits bei der Erstpräsentation wurde diskutiert, ob dies realisierbar ist." Aus Lärchenholz gefertigt, kann der "Splitterweg" heute den Beweis antreten.
Dreistufiger Wettbewerb
In drei Tagen wurde der Holzsteg gefertigt und anschließend für den Transport zerlegt. 72 Stunden später stand er im Schlosspark zur Nutzung bereit. "Viel geschlafen haben wir nicht." Dafür ein Projekt von der Ideenfindung bis zur Umsetzung getragen, das einen ersten Vorgeschmack auf die Praxis liefert. Esterhazy denkt bereits über weitere Konstruktionen nach, die Kooperation mit der TU Graz soll fortgesetzt werden. Und auch Paul Dominik Höber hat noch keinen Schlussstrich gezogen. "Einen Abgrund zu überspannen, das hat schon etwas Faszinierendes. Ich kann mir vorstellen, dass das eine Berufung ist."
Kommentare