Tizio von Artemide
Der deutsche Designer Richard Sapper hat Anfang der 70er-Jahre eine Arbeitsleuchte entwickelt, die sich dank filigraner Aluminiumarme leicht justieren lässt und das Licht auf eine kleine Fläche fokussiert.
Die Idee zur Tizio soll dem Gestalter selbst in seinem Mailänder Atelier gekommen sein. Er war mit seinem Arbeitslicht unzufrieden: "Ich wollte eine flexible Leuchte, die trotz ihrer Bewegungsfreiheit nur wenig Raum einnimmt." 1972 war es schließlich so weit. Für den italienischen Leuchtenhersteller Artemide konzipierte er Tizio. Ein damaliges Novum war die Verwendung der Niedervolt-Halogenbirne H1 für den Hausgebrauch. "Halogenbirnen wie die H1 waren vor allem für Autoscheinwerfer im Gebrauch. Wenn Sie nun für die Tizio eine Ersatzbirne brauchten, konnten sie diese auch bei der nächsten Tankstelle kaufen", erklärte Sapper.
Das Halogenlicht wird nicht durch ein Kabel, sondern durch die Aluminiumarme geleitet.
Ähnlich wie bei einem Reflektor ermöglicht das Modell eine punktuelle Beleuchtung. Die Mechanik besteht aus zwei parallelen Armen. Dank des topfartigen Fußes lässt sich Tizio wie ein Baukran drehen. Um das perfekte Gewicht zu eruieren, verwendete Sapper für den ersten Prototypen Marmeladengläser, die er so lange mit Wasser auffüllte, bis das Gewicht stimmte. Beim zweiten Versuch wählte er aufgesteckte Metallscheiben. Mal zeigt sich der Entwurf zusammengefaltet, geduckt und mal ist er nach oben gestreckt. Der Leuchtenkopf lässt sich leicht kippen und erinnert an ein Parallelogramm.www.artemide.at
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