Einfach erfrischend

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Wasser im Garten belebt den Freiraum und hat eine beruhigende Wirkung. IMMO erklärt die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle und wie man bei der Planung richtig vorgeht.

Es ist an der Zeit. An dieser Stelle muss, kann und darf man es ruhig zugeben: Wer hätte nicht gerne ein Haus, einen Garten und dann auch noch einen Swimmingpool? Eine private Wasseroase ist etwas Besonderes. Doch bevor man sich dafür entscheidet, gilt es einiges zu beachten.

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Generell muss man mit einer Bauzeit von zwei bis sechs Wochen rechnen – wer also heuer noch ins kühle Nass springen will, muss jetzt mit der Planung beginnen. Früher gab es neben dem klassischen Swimmingpool nicht besonders viele Alternativen. Mittlerweile hat sich in diesem Bereich viel getan.Naturpools undSchwimmteiche sind zurzeit besonders gefragt. „Die Nachfrage nach Schwimmteichen ist stark angestiegen. Vor allem im Bereich der Gestaltung hat sich einiges verändert. Im Gegensatz zu früher bevorzugen die meisten Kunden heute eher moderne Formen. Sprich, der Schwimmteich wird meist sehr schlicht und reduziert konzipiert“, erklärt Joachim Hirzi, Gartengestalter bei Kramer & Kramer.
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Ab 60 Quadratmeter Wasseroberfläche macht es Sinn, auf einen Schwimmteich oder Naturpool zu setzen. Bei einem kleineren Volumen geht es eher in Richtung Wasserstelle, welche sich nicht zum Schwimmen eignet, sondern nur optisch für Akzente sorgt.

Der Naturpool punktet mit dem Vorteil, dass man ganz ohne chemische Substanzen und in der Regel auch mit eher wenig zusätzlichen technischen Installationen auskommen kann. Eine Faustregel besagt, dass man etwa 15 Prozent für den Pflanzenbewuchs einplanen soll. Man schwimmt im gemauerten oder Edelstahl-Becken und man beansprucht weniger Grundstücksfläche als bei einem Schwimmteich.

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Mithilfe einer angrenzenden Pflanzenkläranlage (Regenerationsbereich) wird das Wasser zusätzlich gefiltert und aufbereitet. Dieser grenzt an die Schwimmanlage an, bleibt aber sonst davon komplett abgetrennt. Nur so kann eine Zirkulation des Wassers zwischen den Zonen ermöglicht werden. Aufgrund des großen Schwimmbereiches benötigt man aber unbedingt noch ein Filtersystem. Diese filtern besonders viele Nährstoffe aus dem Teichwasser. Der Schwimmbereich bleibt pflanzenfrei.

Bei einem Schwimmteich hingegen bestehen zwei Drittel der Wasseroberfläche (ca. 65 Prozent) aus einer Regenerationszone mit wasserreinigenden Pflanzen, der tatsächliche Schwimmbereich fällt mit einem Drittel eher klein aus. Typische wasserklärende Pflanzen sind etwa Tausendblatt, Wasser-Minze, Laichkraut, Schilf oder Igelkolben. Ab einer Größe von etwa 150 können die Pflanzen die Filterung des Wassers übernehmen. Bei kleineren Modellen sollte man auf ein Filtersystem nicht verzichten.

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Seit heuer gibt es eine Önorm zu diesem Thema. Diese setzt auf eine detaillierte Einteilung, um künftig genau festzulegen, welche Bauweise wie zu klassifizieren ist. „Wenn ein Schwimmteich mit üppiger Bepflanzung und entsprechender Tierwelt gewünscht wird, ist laut den neuen Richtlinien ein Naturpool definitiv das falsche Produkt. Hier arbeitet man mit einer hoch technisierten Filterung, die es unmöglich macht einen solchen natürlichen Lebensraum zu gewährleisten“, erklärt Gartengestalter Frank Timmermann von Grünbau Jakel. „Auch das Erwärmen des Wassers ist ein wichtiges Kriterium. Bei einem klassischen Schwimmteich ist die Temperatur nicht steuerbar.“ Selbst die Wassertiefe ist reglementiert. Beim Schwimmteich fängt die Tiefe etwa ab 2,5 Metern an, beim Naturpool liegt der Maximalwert bei 1,5 Metern.
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Bei der Planung eines Schwimmteichs wird nach dem Aushub eine PVC- oder Kautschuk-Folie eingeschweißt. „Hier muss man sehr genau arbeiten, es sollte keine Faltenbildung entstehen“, erklärt Landschaftsarchitektin Gertraud Monsberger. „Danach gilt es, das passende Material für die Verkleidung des Beckens zu finden. Hier kann man, je nach Geschmack, mit einer sichtbaren Folie oder mit Naturstein arbeiten.“

Beim klassischen Swimmingpool unterscheidet man zwischen zwei Typen: dem Folienbecken und den vorgefertigten Wannenmodellen. Bei Pools mit Folienauskleidung sind der Form und Größe fast keine Grenzen gesetzt. Die Folie kann auf jeden tragfähigen Untergrund, Beton-, Fliesen-, Metall- oder Kunststoffbecken verlegt werden. Die vorgefertigten Modelle unterscheiden sich lediglich in Material und Größe, eine individuelle Gestaltung ist hier allerdings nur begrenzt möglich. Generell sollte man die Form und die Proportion der Architektur des Hauses anpassen.

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Meistens werden Pools auch mit befestigten Flächen im direkten Anschluss wie etwa einer Terrasse oder einem Holzdeck ergänzt. Einen kleinen Trick gibt es auch bei der Farbwahl: Setzt man bei der Fliesen- oder Folienfarbe auf dunkle Töne, wärmt sich das Wasser im Pool schneller auf und man kann dadurch Heizungs- und Energiekosten einsparen.

Ein Schwimmteich kann auch im Winter genutzt werden. Bei einem Pool hingegen muss das Wasser in der kalten Jahreszeit abgesenkt werden.

Letztlich ist alles eine Geschmacksfrage. Doch egal, für welches Modell man sich entscheidet: Erfrischung ist garantiert.

Ab 150m² kann diese Variante ohne Pumpen, Filter und chemische Zusätze auskommen. Generell sollte aber auch hier auf ein Filtersystem gesetzt werden. In puncto Größe ist eine großzügige Planung von Vorteil. Vergleicht man die Schwimmfläche eines Pools und eines Teiches, so braucht man für Letzteren doppelt so viel Fläche. Die Wassertemperatur regelt sich selbst und die Natur nutzt diese Form auch als Lebensraum.

Kosten: Ab ca. 350,– bis 600,– Euro pro Quadratmeter der Wasserfläche, je nach Ausführung auch mehr.

Diese Variante kommt ohne Chemie aus. Er besteht aus einem bepflanzten Regenerations- und einem Badebereich. Die Pflanzen sollte man so wählen, dass sie den jeweiligen Witterungsbedingungen standhalten. Außerdem muss man auf Algenbildung achten, eine regelmäßige Entfernung ist empfehlenswert. Aufgrund des großen Schwimmbereichs ist der Einbau eines zusätzlichen Filtersystems unbedingt notwendig.

Kosten: Ab ca. 350,– bis 600,– Euro pro Quadratmeter der Wasserfläche, je nach Ausführung auch mehr.

Es gibt zwei Formen: ein vorgefertigtes Wannenmodell oder ein Folienbecken. Beliebte Materialien sind glasfaserverstärktes Polyester, Kunststofffolien, Edelstahl- oder Stahlwandbecken. Die Reinigung des Wassers erfolgt mittels Chemie. Elektrolyseanlagen sind eine Reinigungs-Alternative. Diese sorgen für eine minimale Versorgung des Badewassers mit Salz, dadurch kann der pH-Wert regelmäßig auf einen hygienisch bedenkenlosen Wert heruntergesetzt werden.

Kosten: Ab ca. 750,– pro Quadratmeter der Wasserfläche, je nach Ausführung auch mehr.

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