Für die neue IKEA-Kollektion "Sinnerlig" hat das Unternehmen die renommierte britische Designerin Ilse Crawford engagiert. Die Serie ist ab September erhältlich. IMMO hat die Gestalterin vorab zum Gespräch getroffen.
Der Name StudioIlse ist in der Designbranche durchaus bekannt, ebenso deren Gründerin: Die Britin Ilse Crawford ist bekannt für ihre extravaganten Interior-Projekt genauso wie für ihre eleganten und schlichten Produktgestaltungen. Nun Sie eine neue Möbel- und Accessoires-Serie für IKEA konzipiert:
Wie kam es zur Kooperation mit dem schwedischen Möbelriesen?
Vor mehr als zwei Jahren ist Chefdesigner Marcus Engman an uns mit der Idee herangetreten, eine neue Serie zu gestalten. Einzige Bedingung: Wir sollten natürliche Werkstoffe verwenden. Wir sind nach China und Vietnam gereist und haben verschiedenen Produktionen und Manufakturen besucht. Interessant waren dabei etwa die unterschiedlichen Herstellungsprozesse sowie die Vielfältigkeit der Naturmaterialien.
Sie haben mehr als 30 Produkte entwickelt, die aus Kork, Bambus, Keramik und Seegras bestehen. Worin lag die größte Herausforderung?
In der Aufwertung des jeweiligen Materials. Bei Kork etwa haben viele Berührungsängste. Ich habe versucht, es in unterschiedlichen Bereichen einzusetzen, um damit aufzuzeigen, wie facettenreich es ist. Wichtig war auch, den emotionalen Wert des Handwerks mitzutransportieren. Zudem hat es viel Zeit in Anspruch genommen alle Aspekte des IKEA-Prinzips "Democratic Design" (Anm. d. Red.: Eine Mischung aus Form, Funktion, Qualität, Nachhaltigkeit und niedrigen Preis) zu berücksichtigen und eine runde Sache daraus entstehen zu lassen.
In welchen Punkten genau?
In allen. Die Seele der Manufakturarbeit und der Materialien sollte man spüren können. Das Design sollte eine zeitlose und spannende Formensprache aufweisen. Alle Produkte müssen platzsparend verpackt werden und erschwinglich sein können. Für mich steht "Democratic Design" dafür, möglichst vielen Menschen einen Zugang zu Produkten zu gewährleisten, die das Leben erleichtern.
Sie haben für viele internationale Hersteller gearbeitet. Gibt es Unterschiede in der Herangehensweise?
Natürlich. Bei IKEA durchläuft man einen durch und durch intelligenten Prozess. Es bleibt wenig Spielraum. Am Ende des Entstehungsprozesses muss einfach alles stimmen, ansonsten wird es nicht produziert. Es wird ein ständiges Überdenken gefordert. Wir mussten ein Stück etwa um zwei Zentimeter kleiner machen, damit es effizient verpackt werden kann. Faszinierend war auch die Bandbreite der Professionisten, die mit mir zusammengearbeitet haben.
Welchen Anforderungen muss eine Serie für den Wohnbereich gerecht werden?
Design soll im Idealfall den Alltag verbessern und ich denke, daraus resultiert auch die Anforderung.
Ihr Büro StudioIlse hat Crawford im Jahr 2001 in der britischen HauptstadtLondon gegründet. 1989 war sie Gründungsmitglied der Zeitschrift Elle Decoration, von 1998 bis 2000 außerdem Vizepräsidentin von DKNY. Neben vielen Innenraumgestaltungen realisierte sie Produkte für Hersteller wie Georg Jensen, wästberg und die Wiener Lichtwerkstätten Kalmar.
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