Renzo Rosso: Mister Cool macht auch Möbel

Renzo Rosso: Mister Cool macht auch Möbel
Die Modewelt hat Renzo Rosso längst erobert. Mit seinen Möbeln will er an die Erfolge anknüpfen. IMMO traf den Diesel-Gründer in Mailand zum Interview.

Zu spät kommen ist eine Attitüde die in Italien scheinbar wirklich zum guten Ton gehört. Warum also sollte Renzo Rosso, der Mastermind des kultigen Modelabels Diesel, in diesem Punkt eine Ausnahme sein? Doch dann ist er da. Um seine neue Diesel-Küche by Scavolini auf der Mailänder Möbelmesse im Superstudio Più zu präsentieren. Unser Interview findet mitten in seinem neuesten Entwurf statt – an der Theke seiner Küche. Als Wiedergutmachung werden frische Antipasti und selbst gemachte Pasta serviert. Trotz der herrschenden Hektik rund um uns kann es endlich losgehen. Und spätestens jetzt haben auch wir uns der Gelassenheit des Unternehmers angepasst.

Renzo Rosso: Mister Cool macht auch Möbel

Diesel
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IMMO: Sie präsentieren heuer Ihre dritte Möbel-Kollektion. Wie zufrieden sind Sie mit den letzten drei Jahren?

Rosso: Zuerst will ich Sie etwas fragen: Kommen Sie aus Österreich?

Ja, warum?

Mein Sohn ist gerade beim Vienna City Marathon mitgelaufen und zwar in einer Staffel. Er war begeistert. Sie wohnen in einer schönen Stadt.

Danke, gleichfalls. Nun zu meiner Frage: Ihr Resümee der ersten drei Einrichtungs­kollektion?

Zufrieden? Ich glaube ich bin der Typ Mensch, der selten einfach nur zufrieden sein kann. Meistens sind die Dinge, die ich entwickle, ein Ansporn dazu, künftig noch mehr daraus zu machen, sie immer weiterzuentwickeln und zu ergänzen. Eher würde ich sagen, dass ich glücklich bin. Bisher haben wir einen guten Riecher für die Trends der Möbelbranche bewiesen.

Das französische Möbelmagazin AD France hat unsere Entwürfe kürzlich in einem Ranking zu den besten 100 Designern der Szene dazu gezählt.

So gesehen bin ich also eigentlich in Party-Stimmung. Es ist eine Ehre, Teil eines so großen und hart umworbenen Marktes zu sein. Wir werden ernst genommen und dürfen mitspielen – das ist doch herrlich.

Am Anfang hatte ich Bedenken, denn unsere Linie verkörpert ja einen ganz speziellen Stil – den Industrie-Chic und den typischen Used-Look, den man bereits aus der Mode kennt. Unsere erste Kollektion wurde herausgebracht, als schicker Minimalismus angesagt war. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, unserer Marke und unserem Lifestyle treu zu bleiben. Und nun, drei Jahre später, bin ich glücklich, weil es die richtige Entscheidung war.

Renzo Rosso: Mister Cool macht auch Möbel

Warum will man als Modemacher eine eigene Möbel-Kollektion entwerfen?

Für mich war das ein notwendiger Prozess. Wenn man eine Marke der Zukunft sein möchte, dann muss man einen ganzen Lifestyle anbieten können und nicht nur einzelne Stücke. Ich glaube, dass es in der Zukunft ausschließlich darum gehen wird. Richtet man seinen Verkauf nur auf einen bestimmten Bereich, wird man sehr schwer überleben können.

Das Ziel muss sein, ein komplettes Konzept bereitzuhalten. Das ist der Grund, warum man bei Diesel Mode, Accessoires, Schmuck, Parfums, Fahrräder, Motorräder, Autos, Leuchtkörper und nun auch Möbel oder Küchen bekommen kann.

Mein Traum ist es, eines Tages einen riesigen Store zu gestalten, der nicht nur als Verkaufsstelle funktioniert, sondern zu einer Destination für die ganze Familie wird. Jeder, der unsere Marke liebt, soll hier essen und einkaufen gehen können. Ganz nach dem Motto: Eine Marke, eine Unterschrift, ein Lifestyle.

Was ist das Besondere an Ihrer Küche und wie würden Sie das Konzept beschreiben?

Ehrlich gesagt ist sie mir fast etwas zu schön geworden. Wir sind bekannt dafür, raue Gebrauchsspuren sichtbar zu machen. Der erste Prototyp wurde genau nach diesen Gestaltungskriterien entworfen. Ich nenne es das "dirty Treatment"(englisch für: intensive Bearbeitung von Rohmaterialien). Man konnte jede Bruchstelle, jeden Schliff, jede Unebenheit spüren und sehen. Letztendlich haben wir uns aber für die brave Version entschieden. Mir persönlich könnte sie ruhig etwas "zerstörter" sein und höchstwahrscheinlich werde ich mir die Erstversion zu Hause einbauen lassen.

Stehen Sie selbst am Abend in der Küche und kochen?

Nein, ich bin zwar ein guter Esser, aber leider ein absolut untalentierter Koch. Das überlasse ich lieber den Profis und meiner Frau.

Renzo Rosso: Mister Cool macht auch Möbel

Mit Ihrer Modemarke sprechen Sie vor allem junge Kosmopoliten an. Wen wollen Sie mit Ihrer Interieur-Linie erreichen?

Wir sehen uns als Alternative zum klassischen Luxus. Wir sind demokratischer in der Preispolitik, unsere Produkte sind unprätentiös und am Puls der Zeit. Mit unserer Unternehmensphilosophie wollen wir den Kunden, egal ob Mode oder Möbel, davon überzeugen, dass wir ihnen zu hochwertigen und innovativen Kollektionen einen unkomplizierten Zugang ermöglichen. Diesel richtet sich an alle, die es verstehen, das Leben zu genießen.

Eines Ihrer Parfums trägt den Namen "Fuel for your Life". Was ist der persönliche Treibstoff von Renzo Rosso?

Ich glaube meine Energie ist Diesel. Als ich das Unternehmen gründete und einen Namen suchte, entschied ich mich für Diesel. Damals war es eine Art Alternative. Und für mich die einzige Alternative, die mich angetrieben hat, etwas anderes zu machen.

Sie sind bekennender Fußballfan vor allem vom Klub AC Milan. Wenn Sie Ihre aktuelle Home-Kollektion mit einem Spieler charakterisieren müssten, wer würde es Ihrer Meinung nach am besten verkörpern?

Ja, ich liebe Fußball und verfolge diesen Sport besonders gern. Müsste ich mich jedoch für einen Spieler entscheiden, der die Einrichtungs-Linie am besten verkörpert, wäre es wohl Kevin-Prince Boateng. Seine Person, seine Ausstrahlung, sein Auftreten sein Charakter – er strahlt für mich die meiste Energie aus. Er hätte das richtige Image für die Marke.

Zur Person

Renzo Rosso: Mister Cool macht auch Möbel

Renzo Rosso wurde 1955 in Italien geboren. Seine erste Jeans nähte er auf der Maschine seiner Mutter. Er rieb die Hose so lange auf Beton, bis sie so benutzt und weich ausgesehen hat und er somit den "Used-Look" erfunden hat. 1978 gründete er die Modemarke Diesel, die er bis heute besitzt. Seit drei Jahren produziert er auch Möbel.

www.diesel.com/collection-diesel-home

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