Möbel aus Bühnenrequisiten
Ulrike Nachbargauer ist Innenarchitektin und als ehemalige Bühnenbildnerin ist ihre Leidenschaft zum Theater nach wie vor ungebrochen. Einen Beweis dafür liefern etwa ihre Möbelentwürfe, die aus den Requisiten oder Bühnenelementen abgespielter Produktionen des Wiener Burgtheaters angefertigt werden.
Das Wort Kultur kommt aus dem Lateinischen cultura und wird im Nachschlagewerk wie folgt erklärt: "Kultur ist die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung." Oper, Theater, Musik, Malerei, Literatur und Architektur – alle zusammen bilden und formen sie Kultur. Und sie alle erzählen Geschichten, die in vielen Bereichen als Inspirationsquelle dienen. Allen voran auch im Bereich des Möbeldesigns. Eine gute Gestaltung definiert sich schon lange nicht mehr nur über die Form oder das Material. Heute geht es mehr denn je darum, mithilfe von hochwertigen Entwürfen Inhalte zu transportieren.
Ulrike Nachbargauer findet für alte Bühnenelemente neue Einsatzorte.
Außergewöhnliche Geschichten, die den Entwicklungsprozess maßgeblich beeinflussen, sind keine Seltenheit und es ist auch kein Zufall, dass deren Ursprung nicht selten in der Welt des Theaters, der Oper oder in der Musik zu finden ist. Die Interiordesignerin Ulrike Nachbargauer hat diesen Ansatz in ihrer Arbeit ebenfalls aufgenommen. Ihr Atelier "Una plant" hat sie im Jahr 2006 eröffnet und schon damals war für die ehemalige Bühnenbildnerin klar, dass sie ihre Leidenschaft für das Theater auch in ihrer Architektur integrieren möchte: "Die Idee war immer schon da. Realisieren konnte ich es allerdings erst, als ich einen Kunden gefunden habe, der sich dafür begeistern konnte und sich auch darauf einlassen wollte", erklärt Nachbargauer.
Das erste Solitärstück ist ein Esstisch in limitierter Auflage.
Das erste Stück aus der "Theater"-Kollektion ist ein Tisch, der aus dem alten Bretterboden der Bühne des Burgtheaters gefertigt wird. Den Entwurf gibt es in einer limitierten Auflage. Ein Band aus Messing oder Stahl läuft über die Platte und ein Spruch aus "König Ottokars Glück und Ende" ist darin eingraviert. "Auf diesem Tisch standen schon
Paul Hörbiger, Annemarie Düringer, Klaus Maria Brandauer und Gert Voss, das ist doch beeindruckend", sagt die Gestalterin. Das Material erhält Ulrike Nachbargauer immer dann, wenn eine Produktion abgespielt ist und für den Spielbetrieb nicht mehr gebraucht wird: "Die einzelnen
Requisiten und Elemente müssen mich ansprechen und meine Fantasie anregen." Bisher hat die Designerin diese besonderen Stücke ausschließlich in ihren Raumplanungen integriert. Der Tisch (Bild oben) ist nun das erste Solitärstück und in limitierter Auflage erhältlich.
Kommentare