London Design Biennale: Ende des Überflusses

London Design Biennale: Ende des Überflusses
Der österreichische Beitrag betrachtet die Rolle von Design vor dem Hintergrund immer knapper werdender Rohstoffe.

Zum zweiten Mal findet heuer die London Design Biennale statt. Von 4. bis 23. September präsentieren sich mehr als 30 Nationen aus sechs Kontinenten im Somerset House in London und thematisieren unter dem Motto „Emotional States“ (deutsch: Gefühlslage) die Herausforderungen, die unsere Gesellschaft zurzeit am meisten beschäftigen: Nachhaltigkeit, Migration, Umweltverschmutzung und soziale Gerechtigkeit.

Einen Einblick in die Arbeit für den österreichischen Beitrag gewährten diese Woche die Studierenden des Diplomstudiums Design Investigations der Universität für angewandte Kunst Wien. Unter der Leitung der Professorin und international renommierter Designerin Anab Jain erarbeiten die Studierenden unter dem Titel After Abundance die Bedeutung von Design vor dem Hintergrund immer knapper werdender Rohstoffe, dem Um- und Raubbau der Natur sowie extremen Klimasituationen. Als Kurator des Beitrags fungierte Thomas Geisler, Leiter des Werkraum Bregenzerwald. Geisler: „Designer sollen den Ursachen investigativ auf den Grund gehen.“

London Design Biennale: Ende des Überflusses

Die Studierenden wurden daher im Kick-Off-Projekt eine Woche in den Bregenzerwald geschickt, um die Auswirkungen des Klimawandels mit eigene Augen betrachten zu können. Sie sprachen mit Förstern und befragten traditionelle Handwerker, wie sie seit jeher mit knappen Ressourcen umgehen.

Moderne Perchten-Rituale, Bio-Hacker-Bauern und Gletscher: In den Klassenräumen der Studierenden wird an verschiedenen Einzelprojekten gebastelt und geschraubt. Perchten-Masken hängen an den Wänden und sollen Naturkatastrophen personifizieren. Und durch das Fenster einer selbst gebauten Hütte ist ein illegales Gen-Labor zu sehen.

Über allem steht die Frage, welche Werkzeuge und Strategien in Zukunft gefragt sind. Und zwar in einer Zukunft, in der es keinen Überfluss mehr gibt.

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