Libeskind erweitert Jüdisches Museum in Berlin

Der Stararchitekt gestaltet die Halle eines einstigen Blumenmarktes um. Der Umbau soll vor allem den Bildungsangeboten und als Archiv des Museums dienen.

Sein Bau für das Jüdische Museum Berlin zieht jedes Jahr Hunderttausende an - nun erweitert der polnisch-amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind sein Projekt. Dafür wird gegenüber dem Museum in Berlin-Kreuzberg zurzeit die Halle eines einstigen Blumenmarktes umgestaltet. Für die 170 Meter lange Industriehalle hat Libeskind drei Räume in Form von riesigen Holzkisten entworfen, die an die Diaspora des jüdischen Volkes erinnern sollen, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Der auf elf Millionen Euro veranschlagte Umbau soll vor allem den Bildungsangeboten und dem Archiv des Museums dienen.

Das Jüdische Museum gilt mit rund 750.000 Besuchern im Jahr als eines der erfolgreichsten Museen der Hauptstadt. Im Oktober feiert es sein zehnjähriges Bestehen. In den kommenden Jahren will sich das Museum stärker aktuellen Themen widmen. In der neuen Akademie sollen Pädagogen mit Schülern Fragen zum Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Glauben behandeln. Wissenschafter sollen zu Forschungsprojekten eingeladen werden. Die einstige Industriehalle aus den 60er Jahren steht unter Denkmalschutz und soll äußerlich kaum angetastet werden. Im Eingangsbereich ist lediglich ein schräger Vorbau geplant, der den Weg in die Halle bahnen soll. Im Inneren sollen zwei ebenfalls mit Holz verkleidete Kuben das Auditorium und die Bibliothek beherbergen. Sie sollen an Transportkisten und die Arche Noah erinnern. Geplant sind dazwischen vier begrünte Stahl-Flächen, die als Gegenpart zum "Garten des Exils" im Hauptgebäude hier einen "Garten der Diaspora" darstellen sollen.

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