Kreatives Sesselspiel: 40 Jahre Magis

Nichts für Sitzenbleiber: Rotationssessel „Spun“ von Thomas Heatherwick (2010).
Der italienische Möbelhersteller Magis hat mit seinen Produkten eine Reihe von Design-Ikonen geschaffen. Jetzt feiert das Familienunternehmen von Weltruf seinen 40. Geburtstag.

Selbst Menschen, die sich in keiner Weise für Design, auch nicht für Möbel und schon gar nicht für die kreativen Köpfe dahinter interessieren – diesen Sessel kennen fast alle: den „Chair One“. Ja, den mit der unverwechselbaren, geometrischen Gitterstruktur. Und der erste Stuhl, den Magis 2003 im Aluminium-Druckguss hergestellt hat und damit jede Designvorstellung gesprengt hat. Der Clou aber ist: Der Sessel ist noch dazu bequem.

Kreatives Sesselspiel: 40 Jahre Magis
Magis
Als das Sitzmöbel, erdacht von Konstantin Grcic, auf den Markt kam, sprach alle Welt darüber. Und tut es noch. „Chair One“ ist ein Dauerseller, wie so viele Möbel – ob aus Plastik, Aluminium, Schmiedeeisen und ähnlich unkonventionellen Materialien – die Magis mit Sitz in Torre di Mosto bei Venedig in vier Jahrzehnten hervorgebracht hat: das abstrakte Sitzmöbel „Trioli“ von Eero Aarnio für die „Me-Too“-Kollektion etwa. Oder: Barstuhl „Bombo“, „Steelwood Chair“, „Bank Folly“, Kreiselsessel „Spun“, Kinderstuhl „Puppy“, das berühmte Polyethylen-Hündchen von Eero Aarnio.
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Jetzt feiert Magis 40. Geburtstag und die Designcommunity gratuliert. „Perazza ist Fellini. Magis ist Cinecittà. Wir, die Designer, sind Schauspieler in diesem unglaublichen Wahnsinn, der einen der interessantesten Filme der italienischen Industrie entstehen ließ“, meinen die Design-Brüder Ronan und Erwan Bouroullec. Auch der französische Stardesigner Philippe Starck stellt sich mit Glückwünschen ein: „ Magis gehört zu den besten Designerfirmen der Welt. Magis denkt nie an Trends und Marketingziele. Alles ist Ehrlichkeit, Intelligenz, Forschung, Produktentwicklung.“

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Damit trifft Starck den Nagel auf den Kopf. Denn genau das ist es, was Eugenio Perazza, Sohn Alberto und dessen Frau Barbara am Herzen liegt. Alle Produkte müssen funktionell, technisch hochwertig sein, aber auch ästhetisch überzeugen. Kurz: Magis will einfach mehr.
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Magis
Dieser Anspruch schwingt auch im Namen Magis mit. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „mehr aus etwas machen“ – und darauf verstehen sich die Perazzas bestens. Ja, das haben sie praktisch in ihrer DNA. Ständig experimentieren sie mit innovativen Materialien und Technologien, die sie mit ebenso unkonventionellen Ideen und Designs verbinden. Das ist die hohe Kunst und gleichzeitig das Markenzeichen der Möbelmacher. Alberto Perazza: „Wenn wir zurückblicken, sehen wir, dass wir anders waren, viel hat sich verändert. Was aber nicht anders geworden ist und sich mit der Zeit immer mehr gefestigt hat, ist das Wesen von Magis: die Forschung, der Wille, sich neuen Herausforderungen zu stellen und Neues auszuprobieren.“
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