Moderne Interpretation eines bäuerlichen Klassikers

Moderne Interpretation eines bäuerlichen Klassikers
Nicole Horn und Peter Daniel hauchen der guten alten Stube neues Leben ein. Ihre Entwürfe wurden bereits in die MAK-Möbelsammlung aufgenommen.

Das Wiener Restaurant Martinjak am Opernring trägt ihre Handschrift und auch der Betreiber des Kitzbühel Country Club, Richard Hauser, setzt auf das Design der Marke stuben21. Mit akribischem Blick auf die lange Geschichte der Möblierung in den ländlichen Gebieten Österreichs wollen Nicole Horn und Peter Daniel dem Begriff der Stube zu neuem Leben verhelfen.

Zu neuen Ehren hat es ihre moderne Interpretation eines bäuerlichen Klassikers auf jeden Fall schon gebracht. Nach der Ausstellung Dinge: schlicht und einfach im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien wurden Tische, Sessel, Bänke und Schemel von stuben21 in die bestehende Möbelsammlung des MAK aufgenommen. Wir haben mit Nicole Horn über den Sinn einer Neuinterpretation von altbekannten Designs und über ihren Mut als Quereinsteiger gesprochen.

Moderne Interpretation eines bäuerlichen Klassikers
Frau Horn, wer herkömmliche Thermen­hotels besucht, ahnt: Rustikale Möbel werden bis heute in Hülle und Fülle produziert. Braucht Österreich wirklich noch mehr davon?

In vielen Fällen sehen sie heute Kombinationen, wo ganz klar die Verkitschung regiert und das finden wir schade. Denn die ursprüngliche Stube war das genaue Gegenteil.

Das Alpine, wo die Stube ja herkommt, war gekennzeichnet durch Kargheit und Funktionalität, also von einer vollkommen reduzierten, klaren Formensprache. Das was heute produziert wird ist im Vergleich dazu meist völlig entfremdet.

Und warum haben Sie sich ausgerechnet für diese Tradition interessiert?

Wir glauben, dass auch unsere Zeit Zonen der Behaglichkeit braucht, in denen man sich ganz einfach wohlfühlen kann. Wahrscheinlich sogar brauchen wir so etwas heute mehr denn je.

Moderne Interpretation eines bäuerlichen Klassikers
Sie statten mit Ihren Entwürfen auch Restaurants und private Wohnräume in der Stadt aus. Macht der Einsatz von rustikalen Möbeln im urbanen Bereich wirklich Sinn?

Eine minimalistische Variante, die handwerklich perfekt ausgearbeitet ist, hat unserer Meinung nach auch im städtischen Kontext seine Berechtigung.

Sie und Ihr Geschäftspartner sind beide gelernte Juristen – wie kommt man von dort zum Design?

Moderne Interpretation eines bäuerlichen Klassikers
Die Juristerei ist etwas sehr Spannendes, aber mir war schon während meiner Ausbildung klar, dass ich später nicht in einem Gericht oder in einer Anwaltskanzlei tätig sein will. Vor allem aber haben wir uns beide schon immer für Kunst, Formen und Materialien interessiert. Das war auch der Ausgangspunkt unserer Zusammenarbeit.

Und wie setzt man sich als Neueinsteiger in der Einrichtungsbranche durch?

Es ist wie überall: Wenn man eine Idee hat und daran glaubt, kann man mit Energie und Durchhaltevermögen viel weiterbringen.

www.stuben21.com

Kommentare