Gute Grundlage

Gute Grundlage
Stein oder Holz? Drei Experten verraten IMMO, welche Materialien im Trend liegen, welche Vor- und Nachteile es gibt und worauf man beim Verlegen achten muss.

Es ist schon längst kein Geheimnis mehr: Terrassen von heute sind das erweiterte Wohnzimmer von morgen – zumindest in den Sommermonaten. Jahrelang kümmerten sich viele nur um den Garten. Mit zusätzlichen Zonen oder großzügigen Terrassenplätzen haben sich nur wenige im Detail beschäftigt. Mittlerweile ist die Planung und Gestaltung von Sitzbereichen im Freien genauso wichtig, wie die Möblierung des Wohnzimmers. Internationale und heimische Möbelunternehmen haben diesen Trend ebenfalls erkannt. Accessoires für Balkon und Terrasse sind gefragter denn je. Bevor man sich jedoch mit dekorativen Details auseinandersetzt, gilt es eine gute Grundlage zu schaffen. Diese bildet vor allem der richtige Bodenbelag. "Im Idealfall wird schon bei Baubeginn die Terrassenplanung besprochen und berücksichtigt. In solchen Fällen wird ein adäquater Unterbau mitbetoniert", erklärt Ingrid Kletzl, Gartengestalterin bei Lederleitner. Im Vorfeld sollte man abklären, welche Funktionen auf der Terrasse untergebracht werden sollen. Für einen Ess- und Liegebereich muss man ausreichend Platz einplanen: "Eine Tiefe von etwa vier Metern ist eine gute Ausgangsvoraussetzung. Diese Fläche reicht aus, um sich gut an den Möbeln vorbei bewegen zu können", rät Kletzl.

Das Material muss auf die Architektur abgestimmt werden.

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Der Stil des Gebäudes ist einmal mehr tonangebend. Vorbei sind die Zeiten, wo man verschnörkelte Terrakotta-Muster aus Spanien mit klassischen Giebeldächern kombiniert hat: "Früher wurde auf der Terrasse vieles ausprobiert. Oft war der Wunsch da, dass etwa Elemente aus der Feriendestination Zuhause für dasselbe Flair sorgen sollten. Das Gegenteil war Programm, in den meisten Fällen haben die etwas romantischen Bodengestaltungen nicht zur Baukunst gepasst. Die Zeiten der Bordüren und Muster sind vorbei. Farbe, Material und Verlegetechnik müssen auf die Architektur des Hauses abgestimmt werden. Weniger ist mehr – das gilt auch für den Bodenbelag", sagt Thomas Schubert von Schubert Stone.

Bei der Materialwahl – Holz oder Stein – gibt es ein umfangreiches Angebot. Persönliche Präferenzen sind meist entscheidend. Neben dem Klassiker Holz konnten sich in den letzten Jahren vor allem Böden aus Stein in der Architektur durchsetzen. Die Vorteile: Sie sind langlebig, pflegeleicht und ermöglichen aufgrund unterschiedlicher Strukturen, Farben und Formate eine vielseitige Gestaltung.

Kalkstein, Marmor, Gneis oder Travertin?

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Gängige Natursteinarten sind Kalkstein, Kristallmarmor, Sandstein, Schiefer spaltrau oder Travertin. "Besonders Kalkstein hat im privaten Bereich in den letzten fünfzehn Jahren eine Renaissance erlebt. Jedoch nur einige wenige Kalksteine sind hart genug und somit für den Außenbereich widerstandsfähig und frostsicher. Das beliebteste Produkt in unserem Sortiment ist der türkische Kalkstein "Levante Crema". Doch egal, für welches Material man sich entscheidet, wichtig ist, dass man sich genau erkundigt, ob der Stein über mehrere Jahre frostsicher ist. Beim Beratungsgespräch sollte man also nach entsprechenden Referenzen fragen, so können auch Laien sicher gehen, dass das Material hält, was es verspricht", rät Schubert.

Weiters gilt es zu beachten, dass Kalkstein-, Travertin- oder Kristallmarmor-Platten eine Stärke von mindestens drei bis vier Zentimetern haben sollten. "Granit hingegen kann schon mit einer Stärke von zwei Zentimetern verlegt werden", erklärt Thomas Schubert.

Die Materialauswahl wird vorwiegend durch die Farbe bestimmt.

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Die wichtigsten Abbaugebiete sind nach wie vor China, Indien und die Türkei. Im Gegensatz zu Granit und Gneis wird Kalkstein sandgestrahlt und erhält dadurch eine feinraue Oberfläche, die dennoch einen guten Grip bietet. "Die Kunden lassen oft die Farbe entscheiden. Ein Beispiel dafür liefert der Hart-Quarzsandstein "Greystone" aus unserem Sortiment. Das helle Grau sorgt für modernen Charakter. Verlegt man die Steine in einem etwas größeren Format wie etwa 60 x 90 cm wirkt eine große Außenfläche elegant und unaufdringlich. Ich tendiere immer zu Beige- oder Grautönen, weil diese sich am besten mit der Architektur kombinieren lassen", beschreibt Ingrid Kletzl von Lederleitner.

Bei der Verlegetechnik erobert der römische Verband heimische Terrassen. Dabei handelt es sich um ein unregelmäßiges Muster, bei dem quadratische oder rechteckige Platten unterschiedlicher Abmessungen mit abgestimmten Kantenverhältnissen miteinander kombiniert werden. "Ein guter Unterbau ist ebenfalls wichtig. Man sollte nicht den Fehler machen, Natursteinplatten im Freien direkt auf Beton zu kleben, etwa wenn man nur geringe Aufbauhöhen hat. Diese Verlegeart ist nicht dauerhaft forstfest, da der Naturstein und auch die Fugen geringe Mengen Wasser durchlassen und dieses bei Frost die Platten vom Beton absprengen kann. Deshalb raten wir zu einem Splittmörtelbett aus Splitt (Bruchkorn mit 2 bis 4mm Durchmesser) und Trasszement, auf dem die Platten verlegt werden. Hier muss man mit etwa 7 cm Aufbauhöhe rechnen", sagt Ingrid Kletzl.

Holz ist nach wie vor ein beliebter Klassiker, WPC gewinnt an Bedeutung.

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Holz wirkt im Gegensatz zu Stein nicht so kühl. Bei der Qualität sollte man darauf achten, dass es sich um abgelagertes und gut getrocknetes Rohholz handelt. Ein Vorteil ist auch, dass das Material keine Frostschäden aufweist. "Wir setzen vorwiegend auf Hölzer aus Südamerika, die aus kontrolliertem Anbau stammen. Ipe und Cumaru sind hier besonders beliebt, diese Harthölzer haben den Vorteil, dass sie nicht morsch werden und eine hohe Dauerhaftigkeitsklasse aufweisen", erklärt Franz Hofer von Wohngesund. Der Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe WPC (Wood-Plastic-Composites) ist ebenfalls beliebt: "Die Produkte sind mittlerweile besser geworden. Wichtig sind ein gutes Mischverhältnis (2/3 Holz, 1/3 Kunststoff) sowie verstärkt, massive Hohlkammerprofile. Es wird aus Sägemehl hergestellt, ist pflegeleicht und ein weiterer Vorteil ist: Die Oberflächenfarbe bleibt erhalten und versilbert nicht."

Egal, für welchen Bodenbelag man sich entscheidet wichtig ist, dass man dabei die Architektur miteinbezieht. Der Rest bleibt wie so oft eine Geschmacksfrage.

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