Gärtnern mit Strohballen
Die Liebe zum Gärtnern hat ihm seine Oma nähergebracht. Später hat Joel Karsten Gartenbau studiert und sein Fachwissen mit der Erfahrung seiner Großmutter kombiniert. Das Ergebnis: Die Strohballen-Methode. Der Vorteil: Viele Arbeiten, wie das Umgraben der Erde oder das Unkrautjäten fallen weg. Die Ballen können auf jedem Untergrund aufgestellt werden – vom Rasen bis zum Asphalt. Daher eignet sich diese Methode sowohl für Balkon und Terrasse als auch für die Einfahrt und den Garten. Lediglich für eine Terrasse mit Holzboden ist diese Technik weniger geeignet, weil die konstante Feuchtigkeit auch das Holz irgendwann verrotten lassen würde. Wer keine andere Möglichkeit hat, kann Gummimatten unterlegen, um den Boden zu schützen.
Bevor es losgeht, werden die Stücke „präpariert“. So nennt Karsten den Prozess, der das Innere der Strohballen zu Kompost umwandelt, der später den Wurzeln der Pflanzen Halt geben soll. Dünger und Wasser sind die Hauptbestandteile dieses Vorgangs. Wer Gemüse anbauen will, sollte darauf achten, dass kein Unkrautvernichter enthalten ist. Über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Tagen werden mit sehr viel Wasser rund 500 Gramm Dünger pro Strohballen eingearbeitet.
Dann kann man Setzlinge direkt ins Stroh pflanzen, indem man ein kleines Loch in den Ballen sticht oder wenn nötig etwas Material mit einer Zange herausholt. Samen brauchen eine etwa drei Zentimeter hohe Schicht aus sterilem Substrat, um keimen zu können.
Bei der Auswahl der Pflanzen kommt es darauf an, was man gerne isst: Von Brokkoli über Karotten bis zu Tomaten oder Zwiebeln gedeiht fast jedes Gemüse. Auch Kräuter wie Basilikum oder Schnittlauch kann man auf diese Weise ziehen. Nur für Mais und Spargel sind die Strohballen nicht geeignet. Doch man muss ja nicht jede Sorte selbst anbauen.
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