Umweltfreundliches Glanzstück
Erinnerungen an die Wiener Oma im karierten Hauskleid beim Scheibenwischen auf der Fensterbank im zweiten Stock – Freestyle. Das Haus in der Hubergasse in Ottakring, wo die Oma mit Hingabe und mit Wasser, Zeitungspapier und später mit Klarsichtreiniger Fenster picobello poliert hat, steht längst nicht mehr. Die Oma existiert auch nur noch in der Erinnerung. Die Tradition des Frühjahrsputzes lebt weiter.
Auch heuer tänzeln Hausfrauen und neuerdings auch immer mehr Hausmänner in halsbrecherischen Posen über dem Abgrund. Unwissentlich vollführen sie dabei ein uraltes Reinigungsritual.
Die Zeit vor und nach dem christlichen Osterfest, dem jüdischen Pessach und dem muslimischen Nowruz („Neuer Tag“) wird stets von einer Grundreinigung begleitet – bei den Juden sogar als rituelle Pflicht. Der Frühjahrsputz ist gleichsam ein Symbol des Neuanfangs.
Für die Altvorderen war die Generalsanierung und Säuberung im März oder April keine lästige Pflicht, sondern eine wichtige Tätigkeit im Jahreslauf. Als die Häuser noch mit Kohle und Holz geheizt wurden, entstand die Gewohnheit, das Heim von Ruß und Asche zu befreien. Die geschwärzten Wände mussten neu gestrichen werden. Die Asche im Kamin musste komplett entfernt und die vom Einheizen und vom Qualm geräucherten Vorhänge gewaschen werden. Das Zuhause sollte ja wieder frisch und einladend wirken.
Heute heizen die Menschen mit Gas, Öl oder Fernwärme und die Wände bleiben auch im Winter weiß. Nur haben sich die Zeiten geändert, wir sind perfektionistisch geworden, wollen die totale Hygiene, die Experten der Umweltberatung empfehlen daher beim Kampf gegen Staub und Lurch, Spinnweben und Vogelkot an die eigene Gesundheit zu denken, und beim Umgang mit Haushaltschemikalien die Umwelt zu schonen.
Mieffrei WC-Beckensteine und -Duftsteine, die in die Klomuschel hängen, sind für das Wohlbefinden am stillen Örtchen kontraproduktiv. Sie haben kaum reinigende Wirkung. Sie überdecken Gerüche nur und belasten dabei die Schleimhäute. Bei Raumsprays verhält es sich ähnlich. Lüften oder das Abbrennen eines Streichholzes am WC vertreibt lästige Gerüche. Klobesen und ein Schuss Essig sorgen für ein sauberes Häusl. Das ist übrigens auch die sparsamste Methode zum Entfernen von Kalk- und Urinstein.
Keimfrei Mikroorganismen sind überall vorhanden. Sie können niemals vollständig entfernt werden und sind außerdem für das menschliche Abwehrsystem wichtig. Nicht vergessen: Die Wohnung ist kein OP-Saal und antibakterielle Mittel belasten die Umwelt. Erkennbar sind keimfreie Reinigungsmittel übrigens an Bezeichnungen wie „desinfizierend“, „bakterizid“, „biozid“, „antibakteriell“ oder „mit Aktivchlor“.
Kalkfrei Wasserflecken und leichte Kalkablagerungen lassen sich mit trockenen Mikrofasertüchern gut entfernen. Gegen stärkere Ablagerungen hilft ein sauerer Reiniger auf Essig- oder Zitronensäurebasis. Es gilt der Grundsatz: Sauberer als sauber wird’s nicht.
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