Eine Frage der Routine: Salone, die Sechste

Der deutsche Leuchtenhersteller Ingo Maurer hat seine Entwürfe in der Stadt ausgestellt. DIe Schau fand in der Kirche San Paolo Converso statt
Sie ist die größte Möbelmesse der Welt: 2407 Aussteller und 370.000 Besucher der Salone del Mobile versetzten die italienische Stadt in einen Ausnahmezustand. IMMO-Redakteure Mario Kopf und Ankica Nikolić reisten mit unterschiedlichen Voraussetzungen an und kamen mit mindestens genauso unterschiedlichen Eindrücken zurück.

Von Freunden, Familie und Bekannten fühle ich mich in dieser Sache etwas unverstanden. Zumindest werde ich das Gefühl nicht los, dass viele von ihnen denken, wenn ich ihnen erzähle, dass ich wieder nach Mailand zur Messe fahre, ich da auch tatsächlich arbeite – fast rund um die Uhr und so ganz ohne Dolce Vita. Die Tage beginnen nicht mit einem Cappucco in der linken und einem Cornetto in der rechten Hand. Im Gegenteil die Salone-Zeit spielt sich im Forward-Modus ab und jetzt verrate ich Ihnen ein paar Tricks aus meinem Survival-Kit.

Eine Frage der Routine: Salone, die Sechste
Erstens: Frühstück oder überhaupt Essen wird überbewertet. Im ersten Jahr bin ich verhungert, Magenknurren mein ständiger Begleiter, doch ab dem zweiten waren Müsliriegel und Äpfel immer im Handgepäck. Der Begriff „Essen To Go“ hat seitdem eine ganz neue Dimension erreicht.

Zweitens: Sneakers sind die geheimen Alltagshelden. Vor sechs Jahren haben eine Kollegin und ich einen Schrittzähler mitzählen lassen. In drei Tagen hat jede von uns, nur auf dem Messegelände sieben Kilometer zurückgelegt. Besuche des FuoriSalone haben wir hier nicht einmal mitgerechnet. Die Strecken, die man hier Jahr für Jahr bewältigt, können durchaus mit Halbmarathon-Strecken mithalten. Dies erklärt, warum Sportschuhe zum Verbündeten werden.

Eine Frage der Routine: Salone, die Sechste
Drittens:Leichtes Handgepäck für den Tag, großer Koffer für die Rückreise. Jedes Gramm zu viel rächt sich. Neben der Handtasche mit Diktiergerät, Block, Telefon, Deo und Wasserflasche braucht es Platz für die unzähligen Presseunterlagen. Und seit dem zweiten Jahr weiß ich auch, dass es dafür den roten Trolley gibt, darin finden Kataloge, USB-Sticks und Informationsblätter Platz und die Schultern werden auch entlastet.

Viertens: An die Menschenmassen gewöhnt man sich, nach sechs Jahren entwickelt man ausgeklügelte Slalom-Manöver.

Fünftens: Die U-Bahn wird dein bester Freund und die rote Linie führt sie fast überall ans Ziel.

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