Ein Jahr im Londoner Kleingarten
Jeder Zweite lebt in einer Stadt. Doch auch hier muss man nicht auf selbst angebautes Obst und Gemüse verzichten. Auf Dächern, Terrassen und Balkonen wachsen neben Blumen auch immer öfter Zucchini und Basilikum. Und der eigenen Schrebergarten ist längst nicht mehr spießig, sondern auch bei jungen Leuten gefragt.
"Auch wenn Sie nur eine Fensterbank haben, können Sie zumindest Kräuter, Tomaten und Auberginen ziehen", sagt Celia Brooks Brown, eigentlich Köchin und Kochbuch-Autorin. Als sie jedoch nach langer Wartezeit einen Kleingarten in London zugeteilt bekommt und ihre Liebe zum Gärtnern entdeckt, schreibt sie ihre Erfahrungen auf. Entstanden ist eine wunderbare Mischung aus einem Ratgeber für alle Monate des Gartenjahres, einem Tagebuch und einer Rezeptsammlung.
Jetzt im Mai empfiehlt sie, Wurzelgemüse für den Sommer und den Herbst zu sähen. Man braucht dafür übrigens nicht unbedingt einen Garten - ein großer Topf genügt. Rote Rüben und Karotten kann man im Sommer nachsähen. Pastinaken und Schwarzwurzeln werden nur jetzt ausgesät, weil bis zur Ernte mehrere Monate vergehen. Bei Sorten mit langen Wurzeln muss der Boden frei von Steinen sein. Für eine üppige Ernte sollte man auch die kleinsten Steinchen aussieben. Lohnt sich dieser Aufwand für ein Gemüse, das man günstig im Supermarkt bekommt? "Gekauftes Wurzelgemüse wird nie so herrlich süß schmecken", sagt Brown. Außerdem möchte sie nicht darauf verzichten, den monatelangen Reifeprozess zu beobachten.
Das Fazit der Köchen und Gärtnerin: "Ich könnte in London jeden Abend in ein anderes Sterne-Restaurant gehen. Nirgends wird das Gemüse so schmackhaft sein wie bei mir, wo es aus der Erde direkt auf den Teller kommt."
Buchtipp
Einfache Anleitungen vom Saatgut bis zum Kochtopf: Der perfekte Ratgeber für Garten-Beginner.
Celia Brooks Brown: Die neue Stadt-Garten-Lust. DVA-Verlag, € 25,70
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