„Der Riese brauchte ein Facelifting“

„Der Riese brauchte ein Facelifting“
Carla Rumler, Art-Director bei Swarovski, über Kunst und das richtige Bauchgefühl.

KURIER: Frau Rumler, Sie sind seit 2005 bei Swarovski. Was hat sich seither in den Kristallwelten in Wattens verändert?
Carla Rumler:  2015 war die große Erweiterung des Riesen um eine weitläufige Gartenanlage. Damals kam mit der „Crystal Cloud“ und dem Spiegelteich von Cao Perrot die erste Outdoor-Wunderkammer dazu. Weitere Neuerungen waren der Spielturm und das Restaurant, beides umgesetzt vom norwegischen Architekturbüro Snøhetta. Das Eingangsgebäude ist neu gebaut und durch eine Plaza ergänzt worden. Seither hat sich auch der Riese mit seinen Wunderkammern laufend verändert. Einzig das äußere Erscheinungsbild des Riesen ist noch wie gehabt – der braucht nur ab und zu ein Facelifting.

Wie wählen Sie die Künstler aus, mit denen Sie zusammenarbeiten?
 Kristall ist ein kontextfreudiges Material und jeder Künstler verwendet es in einem anderen Zusammenhang – das ist das Spannende dabei. Die Künstler, mit denen wir zusammenarbeiten, wecken unser Interesse durch ihre Arbeiten. Das kann mit ganz unterschiedlichen Werken sein und sie müssen auch noch nie mit dem Medium Kristall gearbeitet haben. Das Ergebnis der künstlerischen Zusammenarbeit ist dann immer bereichernd und für beide Seiten eine Überraschung.

Wie kam die Zusammenarbeit für die jüngste  Wunderkammer „Chandelier of Grief“ mit der 90-jährigen Künstlerin Yayoi Kosama zustande?
Yayoi Kosama ist schon lange auf meinem Radar – und im Speziellen auch ihre Konzepte der Infinity Rooms. Ich habe den „Chandelier of Grief“ in London gesehen und es hat mich fasziniert. Daher haben wir die Zusammenarbeit angefragt und eine Woche später hat mich die Galerie in London, in der der „Chandelier of Grief“ ausgestellt war, angerufen und gesagt, dass er zum Verkauf stünde. Ich musste mich bis zum Abend entscheiden und hatte so ein gutes Bauchgefühl, dass ich zugesagt habe. Es war eine spontane, schnelle Entscheidung, die richtig war, wie sich jetzt herausgestellt hat.

 

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