Demetrios Eames: Enkel der Designikonen
IMMO: Ihre Großeltern zählen zu den bedeutendsten Vertretern des Industrie-Designs. Bis heute gelten sie als wichtige Inspirationsquelle für viele Designer. Wie wächst man mit einem solchen Erbe auf?
Demetrios Eames: Wie bei allen anderen Dingen gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Charles und Ray sind eigentlich erst nach ihrem Ableben berühmt geworden. Als ich noch ein Kind war, war der Name weder bekannt noch knüpfte man daran bestimmte Anforderungen. Heute ist es allerdings tatsächlich so, dass der Druck von außen an mich, als direkten Nachfolger immer stärker wird. Das hat auch damit zu tun, dass sich die Leute heute mehr mit dem Thema Design auseinandersetzen.
Sie sind Filmemacher, warum haben Sie sich nun doch dazu entschlossen, Eames-Design zu unterstützen?
Als meine Großmutter gestorben ist, habe ich realisiert, dass ich den Arbeiten meiner Großeltern zu wenig Beachtung geschenkt habe. Die Tatsache, dass ich beide erleben durfte, ist ein wundervolles Glück, das ich mit der Zeit zu schätzen gelernt habe. Meine Arbeit ist es nun, dieses Erbe zu schützen und mich darum zu kümmern. Wichtig ist mir auch, die Ideen, die hinter jedem Entwurf standen, zu kommunizieren. Für mich ist das die wichtigste Aufgabe. Ich bin weder Architekt noch Designer, mit meiner Sichtweise will ich die Einrichtung auch aus einer anderen Perspektive beleuchten.
Welche Ideen standen Ihrer Meinung nach tatsächlich hinter den Entwürfen von Charles und Ray?
Charles hat immer gesagt: Je mehr man das Design und seine Form ausweitet, desto mehr entfernt man sich von der Problemlösung. Sprich, jedes Produkt hat eine bestimmte Aufgabenstellung und diese wird häufig nicht in den Fokus gestellt. Für Ray und Charles allerdings lag bei der Gestaltung ihrer Entwürfe, die Lösung des Problems im Vordergrund. Ich bin der Meinung, dass richtig gutes Design nur dann gut wird, wenn man ein tiefes Verständnis für das eigentliche Problem mit sich bringt. Nur dann kann ein Produkt wirklich überzeugen.
Welche Einrichtung lässt sich in Ihrem Zuhause finden?
Natürlich besitze ich einige Entwürfe meiner Großeltern und die habe ich mit ein paar Gegenständen von Arne Jacobsen gemixt. Mein Einrichtungsstil ähnelt einer Collage, die immer wieder verändert wird.
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