Damenwahl beim Denkmaltag
Es war wohl eine der größten Einweihungspartys der Monarchie – für ein Denkmal. Als am 13. Mai 1888 das Maria-Theresien-Monument zwischen Kunsthistorischem und Naturhistorischem Museum „eröffnet“ wurde, sparte man nicht an Pomp. Ein Festzelt samt Kaiserloge war aufgebaut, in der die Herrscherfamilie – sogar die selten in Wien weilende Kaiserin Elisabeth war zugegen – dem gloriosen Festakt beiwohnte. Der Klerus sorgte mit 20 Bischöfen und der Wiener Erzbischof Cölestin J. Ganglbauer mit einem feierlichem Tedeum für den würdigen Spirit. Adrette Generäle in blütenweißen Waffenröcken umrahmten den Platz. Als der Kaiser endlich das Monument der legendären Landesmutter enthüllte, läuteten in Wien sämtliche Kirchenglocken.
Ehre wem Ehre gebührt. Maria Theresia sowieso, aber auch den Professionisten, die das mit nahezu 20 Metern auch heute noch größte Denkmal Wiens realisiert hatten. Allein der Bildhauer Caspar von Zumbusch arbeitete 13 Jahre an den vielen Bronzeplastiken. Alle zusammen haben das „denkwürdige“ Gewicht von 44 Tonnen. Wahre Größe beweist einmal mehr Maria Theresia. Die Figur misst sechs Meter. Carl von Hasenauer entwarf die Architektur für das gewaltige Monument, das in jüngerer Zeit, von 2008-2013, restauriert wurde. Wie kein anderes steht es für die kulturelle Identität und Geschichte Österreichs. Und es ist ein schönes Symbol für den diesjährigen „Tag des Denkmals“ am 24. September, heuer unter dem Motto: „Heimat großer Töchter“. Einer der Schwerpunkte: der 300. Geburtstag Maria Theresias.
Frauen im Mittelpunkt
Ähnlich grenzüberschreitend gibt sich Kärnten mit einer Busfahrt nach Triest, wo Maria Theresia und Joseph II. städtebaulich wichtige Viertel anlegen ließen. In Eines von vielen Highlights in Oberösterreich sind Spezialführungen durch die Prachträume des Zisterzienserinnen-Frauenklosters Stift Schlierbach. Atemberaubende Momente verspricht die Multimediaschau „Gerlinde Kaltenbrunner und die Welt der 8000er“ im denkmalgeschützten Alpinmuseum von Spital am Pyhrn. Im Salzburger Schloss Goldenstein, Schule und Internat der Augustiner Chorfrauen, kann man auf den Spuren der Schauspielerin Romy Schneider wandeln, die hier einst Schülerin war. Spezielle Programme gibt es zudem bundesländerspezifisch zu den Schriftstellerinnen Bertha von Suttner, Marie von Ebner-Eschenbach und Ingeborg Bachmann, der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, Künstlerinnen wie Angelika Kaufmann und Kiki Kogelnik. Der „Tag des Denkmals“ heuer als Who-is-who heimischer Frauenpower.
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