Bungalows: Alles auf einer Ebene

Bungalows: Alles auf einer Ebene
Bungalows können eine funktionale und ästhetische Alternative zu klassischen Bauformen sein. Diese drei Entwürfe treten den Beweis an.

Das Einfamilienhaus in Loipersdorf ist eigentlich ein Ferienhaus. Verlängerte Wochenenden oder ein paar Urlaubstage wollten die Bauherrn hier verbringen.

Bungalows: Alles auf einer Ebene
Haus L., Burgenland by Gharakhanzadeh Sandichler Architekten, Vienna, Austria.
Doch durch die Erweiterung des alten Vierkanthofs kam alles anders und mittlerweile verbringen sie mehr Zeit darin als ursprünglich geplant. „Die Herausforderung lag darin, den Bestand mit einem Neubau zu ergänzen. Zwei Flügel des Hofes mussten abgerissen werden. Kern der Aufgabe war es, dass die Hofsituation trotz des Umbaus wiederhergestellt und beibehalten wird. Und die zwei Einheiten sollten getrennt bewohnbar sein“, erklärt Bruno Sandbichler vom Büro gharakhanzadeh sandbichler architekten. „Auf einer Ebene zu bauen und somit einen barrierefreien Wohnraum zu schaffen, war für den Bauherrn von Anfang an klar.“
Bungalows: Alles auf einer Ebene
A 4538005
Die Anforderung, zwei separate Wohnbereiche in den ehemaligen Stallungen unterzubringen, dabei jedoch die Charakteristik des Innenhofes zu erhalten, resultierte in einem zusätzlich außen liegenden Wohnraum. Dieser ist wahlweise über die Garten- oder Hofseite zugänglich. Die Fassade besteht aus Klinkerstein: „Das Material hat eine sehr hohe Qualität und die weiße Farbe passt sich den Hausfassaden der Umgebung an“, beschreibt Sandbichler. Die Raumaufteilung des 100 großen Niedrigenergiehauses spielt mit Höhenunterschieden. Der Hauptraum mit etwa 3,80 Meter Höhe steht im spannenden Kontrast zu kleineren Nebenzimmern wie etwa Bad oder Küche. Das Licht fällt hauptsächlich über Oberlichten ein. Im Inneren setzte man auf einen geölten Escheboden. Dieses Holz wurde auch auf der Decke angebracht.
Bungalows: Alles auf einer Ebene
Freie Hand bei der Planung des Bungalows 2.0 in Vösendorf hatten die Baukünstler des Büros Paschinger Architekten. „Die einzige Vorgabe des Bauherrn war: Er wollte einen Bungalow“, erklärt Wolfgang Paschinger. Die scharf geschnittene Konstruktion, eine L-Form, ergab sich aus der Idee Wohnraum und Garten von der Straßenseite abzuschirmen. Das Haus wurde in Massivholz-Bauweise errichtet. Als Energieform wählte man Erdwärme.
Bungalows: Alles auf einer Ebene
Im Inneren wurde die Einrichtung als Teil des Hauses definiert, dadurch entstanden kleine Nischen, die etwa als Bücherregal genutzt werden. „Wir haben das Thema Holz von der Konstruktion innen weitergeführt. Deshalb haben wir das Fichtenholz an manchen Stellen bewusst sichtbar gelassen, um in den Räumen zusätzlich Atmosphäre zu schaffen“, erklärt Paschinger.
Bungalows: Alles auf einer Ebene
Im Kinderzimmer, Studio und Schlafzimmer wurde Eichenparkett verlegt. Beim Wohnzimmer, der Küche, den Gängen und im Nassbereich setzte man auf Pandomo, einen mineralisch beschichteten Bodenbelag, der ausgegossen wird. Das Lichtkonzept stammt ebenfalls vom Architekturbüro Paschinger. Der Name Bungalow 2.0 weist auf eine besondere Spezifikation hin: „Einerseits ist ein Verweis auf die Weiterentwicklung eines Vorgängermodells von uns und zum anderen haben wir für das Haus ein BUS-System installiert. Damit lässt sich die gesamte Technik des Hauses steuern“, sagt Wolfgang Paschinger.
Bungalows: Alles auf einer Ebene
Drei containerartige Baukörper ergeben den Grundriss eines Einfamilienhauses in Niederösterreich. Der außergewöhnliche Entwurf stammt vom Wiener Büro Franz Architekten. Mit einem verglasten Verbindungsgang wird das Gebäude zusätzlich akzentuiert und gleichzeitig markiert dieser den straßenseitigen Eingang. Das Haus hat eine Wohnfläche von 288 . Im ersten Bauteil befindet sich die Garage und ein Abstellraum. Durch die großflächige Verglasung der einzelnen Bauteile entstehen sicht- und windgeschützte Höfe. Der Wohnraum öffnet sich an drei Seiten. Die Schlafbereiche wurden alle in einem Baukörper untergebracht. Die Außenwände des Gebäudes bestehen aus Ziegel, einer Steinwolledämmung und einer transparenten Plexiglasfassade. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt über Erdwärme-Flächenkollektoren und zwei Wärmepumpen. Die Frischluftversorgung wird mithilfe einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung reguliert.

Das wichtigste Argument beim Bauen auf einer Ebene ist unumstritten die Barrierefreiheit. Der Komfort ohne Stufen auszukommen ist aber keine Alters- sondern eher eine Geschmacksfrage.

www.franz-architekten.at

www.gs-arch.at

www.paschinger-architekten.at

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