Baukunst für alle

Baukunst für alle
Das Architekturnetzwerk ORTE feiert sein 20-Jahr-Jubiläum.

Der Architektur Raum geben – das ist seit mittlerweile 20 Jahren das Ziel von ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich. Die Baukultur im Bundesland sollte nicht sich selbst überlassen werden. Also gründeten die vier Architekten Ernst Beneder, Paul Katzberger, Gerhard Lindner und Wolfgang Reinberg im Jahr 1994 den gemeinnützigen Verein.

"Heute sind etwa 100 Architekten bzw. Büros Mitglieder des Netzwerks. Nicht alle sind in Niederösterreich ansässig, aber viele Wiener Büros haben in Niederösterreich ein Betätigungsfeld und umgekehrt", sagt ORTE-Geschäftsführerin Heidrun Schlögl.

Buntes Programm

Baukunst für alle
Mit Ausstellungen und Vorträgen, Symposien und Workshops, Bauvisiten und Exkursionen will ORTE Privatpersonen für Baukunst begeistern und gleichzeitig eine Plattform für Fachleute sein. Im Rahmen der Vorbereitungen für das 20-Jahr-Jubiläum wurden vier Aufgabengebiete definiert.

Raum schaffen. Bei verschiedenen Veranstaltungen werden die Entstehungsgeschichten von Architektur und die Rahmenbedingungen für Planer thematisiert. Geplant ist etwa ein Diskussionsabend mit dem Titel "Wettbewerbswesen und Vergabekultur in der Architektur".

Raum sehen. Schwerpunkt der Tätigkeit von ORTE sind Bau-Visiten, Rundgänge und auch mehrtägige Exkursionen. "Etwa die Hälfte der Teilnehmer sind Architekturschaffende, die anderen sind interessierte Privatpersonen", sagt Schlögl. Unter dem Motto "ORTE vor ORT spezial" organisiert der Verein Besichtigungen von Einfamilienhäusern. Dabei können die Teilnehmer auch mit den Bauherren und den Architekten sprechen. Ziel ist es, herausragende Beispiele niederösterreichischen Bauens und den Weg zu einer individuellen Planung zu zeigen.

Raum denken. Hier geht es um größere Zusammenhänge wie Raumplanung oder soziologische Bezüge. Umfangreichere Themenkomplexe wie "Wohnen im Alter" werden bei Symposien beleuchtet. Für nächstes Jahr steht das Thema "Demokratie in der Planung? Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung in der Orts- und Regionalentwicklung" auf dem Programm.

Raum greifen. "Große Teile der Bevölkerung können mit Architektur wenig anfangen. Wir wollen Verständnis wecken – vor allem bei jungen Leuten", sagt Schlögl. Der Verein vermittelt Planer für Vorträge in Schulen und bietet Seminare für Pädagogen, in denen Grundwissen über zeitgenössische Architektur vermittelt wird.

In Zukunft

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Konkrete Pläne für die nächsten 20 Jahre gibt es noch nicht, wohl aber für die kommenden zwei: "Wir werden verstärkt mit dem Medium Film arbeiten und internationale Dokumentationen zeigen. Außerdem wollen wir uns anschauen, wie gut Co-Housing für Niederösterreich geeignet ist und einen Diskussionsabend dazu veranstalten", verrät Schlögl. Ein Schwerpunkt wird das Thema "Weiterbauen im Denkmal" sein. Gute Büros sollen anhand von Beispielen zeigen, wie die Adaption von denkmalgeschützten Bauten gelingen kann.

www.orte-noe.at

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