Aus Philippe Nigros Hand
Haben Sie ein bestimmtes Lieblingsstück aus der neuen Kollektion? Und erklären Sie uns, warum gerade dieses? Ich würde sagen, der Hocker Carrés d'assises. Der Entwurf konzentriert sich auf das Wesentliche, hat aber zugleich eine spielerische und lässige Haltung. Und das Modell bezieht sich auf den Variationsreichtum der berühmten Hermès-Tücher. Mir gefällt aber auch die Garderobe Groom. Mich faszinieren die Technik und Struktur des Holzes, welche sich hinter dem Leder versteckt.
Hermès ist ein Modeunternehmen. Macht es für einen Möbeldesigner einen Unterschied, für wen er letztendlich gestaltet?
Was dürfen wir uns von der neuen Kollektion erwarten?
Die Idee war es, einfache und nützliche Gegenstände, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen zu gestalten. Inspiriert hat mich auch das hauseigene Universum des Reise- und Pferdesports, vor allem das präzise Handwerk. Die „Les nécessaires d'Hermès“-Sammlung umfasst neun Möbelstücke. Groom ist ein stummer Diener. Mit dem Paravent Partition wird die Sammlung von Hermès Stoffen hervorgehoben. Vestiaire ist ein Garderobenständer mit zusätzlichen Ablageflächen in der Mitte für Accessoires. Cheval-d'arçons ist eine Bank mit versteckten Schubladen. Carrés d'Assisi ist ein niedriger Hocker, der auch als Tisch genutzt werden kann. Die Beistelltische Table à Cachette gibt es in zwei verschiedenen Größen. Und vieles mehr. Für alle gilt: Jedes Objekt muss man einzeln kennenlernen, um alle Details zu finden.
Was war für Sie die schwierigste Herausforderung während des Gestaltungsprozesses der neuen Möbel?
Die Möbel wurden heuer erstmals auf der Möbelmesse in Mailand gezeigt. Welchen persönlichen Nutzen zieht man als Designer bei so einem großen Event?
Der persönliche Nutzen ist also ein allgemeiner, nämlich Design als demokratische Disziplin anzusehen?
Zur Person
Philippe Nigro wurde im französischen Nizza 1975 geboren und absolvierte sein Studium für dekorative Kunst und Produktdesign an der La Martiniere School und Ecole Boulle. Seit 1999 widmet er sich der Gestaltung von Einrichtungsgegenständen und arbeitet bereits mit Ligne Roset, Foscarini oder Glasitalia. zusammen.
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