Alles im grünen Bereich

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Ob natürliche Gräser oder Halme aus Kunststoff – derzeit gibt eine Farbe den Ton an.

Betreten verboten. Auf öffentlichen Grünflächen ist Fußvolk nicht immer erwünscht. Der Rasen soll keine kahlen Stellen bekommen, schon gar nicht verschmutzen, der Pflegeaufwand muss in Grenzen gehalten werden, Nutzer sollen sich nicht in die Quere kommen. Sicherheit geht vor. Auch bei Halmen, Stängeln und Zweigen. So manche Parkordnung untersagt eine „schädigende chemische, mechanische oder sonstige Einwirkungen auf Pflanzungen jeder Art“. Großstädtische Frischluftfanatiker forderten kürzlich eine liberale Regelung im „Sinn der öffentlichen Nutzung“.

Im eigenen Garten ist jeder selbst Chef über sein Grün. Fachwissen schadet nicht. Rasen-Experten sind überzeugt, dass sich eine dichte Vegetationsdecke nur durch das Zusammenspiel der verschiedenen Stärken von Gräsern entwickeln kann. April, Mai, Juni eignen sich für die Aussaat der Samenmischungen. Ist der Rasen mähbereit, gilt: Ein Drittel des Aufwuchses wird geschnitten, zwei Drittel bleiben stehen. Gedüngt wird etwa alle drei Jahre – und zwar nur das, was der ausgetestete Boden tatsächlich an Nährstoffen braucht. Sind Fußabdrücke im Gras über längere Zeit sichtbar, muss bewässert werden.

Wiesenliebhaber ersparen sich diesen Stress. Während sie zurückgelehnt den Garten genießen, gedeiht ein buntes Fleckchen Erde. Erlebnisfaktor Wildnis.

Beim Naturrasen vom Hobbygärtner kommt es auf die Mischung an

Sie heißen z. B. Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe und Rotschwingel: Ohne die Turbokeimer, die Tiefwurzler und die robusten Farbgeber kommt kaum ein Traum vom eigenen Grün aus. Die Gemeinschaft unterschiedlicher Gräser macht den Rasen. „Es kann nicht generell gesagt werden, dass kostengünstige Saatgutmischungen von schlechter Qualität sind, allerdings ist das leider sehr oft der Fall“, schreiben Klaus Müller-Beck, Fritz Lord und Christine Weidenweber in Rasen. Was Sie schon immer über schönen Rasen wissen wollten (av Buch, 80 S., 12,99 €). Mängel beim Anlegen der Vegetationsdecke lassen sich später nicht mehr beheben, da hilft kein düngen, da nützt keine Pflegemaßnahme. Apropos: Kennzeichen des Rasens ist die regelmäßige Mahd; Schnitthöhe 5 cm bis 10 cm. Selten gemähte Grasflächen fallen unter Wiese.

Rasen in Rollen verbringt knapp zwei Jahre in der Schule

18 bis 24 Monate vergehen zwischen Aussaat und Ernte, dann ist Rollrasen verkaufsbereit: Das Fertigprodukt wird in Rasenschulen groß gezogen – auch in Österreich. Die riesigen Anbauflächen werden regelmäßig maschinell gemäht, mit schwerem Geschütz gedüngt und nach Bedarf mit filigran wirkenden Bewässerungssystemen besprüht. Bodenpflege versteht sich von selbst. Fertigrasen ist die optimale Lösung für ungeduldige Gärtner. Sie haben kein Problem mit Samen, die starker Regen wegschwemmt. Schwierigkeiten mit minderwertigem Saatgut, das nicht keimen will, bleibt ihnen erspart. Die Erosionsgefahr des Bodens ist durch die schnelle Verlegung verringert. Baumarkt Hornbach bietet das verderbliche Gut nur auf Bestellung an. 50 cm x 2 m kosten 4,10 €, die Lieferung je Palette mit 50 kommt auf zirka 50 €. Verlegung exklusive.

Kunstrasen wird zwei Mal im Jahr mit dem Laubrechen gebürstet

„An extrem schattigen, moosanfälligen Plätzen, auf sehr sonnigen Terrassen oder unter Bäumen, wo Wurzeln den Gräsern die Nährstoffe wegnehmen, ist Kunstrasen eine saubere, schöne, pflegeleichte und langlebige Alternative zum Naturrasen“, sagt Elke Danner, Gartengestalterin und Generalimporteurin von Fivestar Grass. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die silikonbeschichteten Fasern und Kringeln auf löchriger Gummimatte so weit entwickelt, dass gute Qualität täuschend natürlich aussieht – zumindest aus der Ferne. Im privaten Bereich liegen Lösungen bis 200 im Trend, im Großen wurden schon Fußball-WM und Tennismatches auf künstlichen Halmen ausgetragen und Fahrbahnstreifen voneinander getrennt. Die Investition von 30 bis 40 €/ hält mit Farbgarantie mehr als zehn Jahre. Grillen und Rauchen verboten.

Vier bis fünf Millimeter Schnitthöhe machen das Green perfekt

Der Rasen am Golfplatz wird stark beansprucht. Die Spikes des Fußvolks strapazieren Tee (also den Abschlagplatz der Spielbahn), Fairway (heißt: die kurz gemähte Spielbahn zwischen Abschlag und Grün) und Green (die kurz geschnittene Rasenfläche um das Loch). „20 bis 30 Prozent der Fläche eines Golfplatzes sind gepflegte Fläche, der Rest ist sehr naturnahe Landschaft“, sagt Robert Fiegl vom Österreichischen Golfverband. In den 156 heimischen Clubs sind robuste Rasensorten dem Standort angepasst. Die Halme stehen dicht, Widerstandskraft ist das Um und Auf. Die Pflege beschränkt sich möglichst auf häufiges Mähen, seltenes Belüften des Bodens und wenig Sprengen. „Düngen könnten wir uns gar nicht so leisten“, sagt Fiegl. Der grüne Bereich rund um die Fahnenstange wird auf 4 bis 5 mm getrimmt. Es gibt Nachahmungstäter hinter dem Gartenzaun.

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